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Auf nach Schalke: Der neue Trainer Jens Keller freut die hohe Aggressivität im VfB-Training.

Stuttgart - Es ist wie bei jedem der letzten Trainerwechsel, und dennoch staunt der Laie - und mancher Experte wundert sich: Plötzlich ist beim VfB Stuttgart wieder Dampf drin. Plötzlich geht auf dem Cannstatter Wasen wieder die Post ab. Plötzlich knallt es im Training wieder.

Khalid Boulahrouz grätscht den jungen Patrick Funk ab, dass die Fetzen fliegen. Serdar Tasci und Martin Harnik krachen beim Trainingsspiel mit den Köpfen so heftig zusammen, dass schon den Zuschauern vom Anblick der Schädel brummt. Zdravko Kuzmanovic geht benommen zu Boden, bleibt flach wie eine Flunder liegen und sieht Veilchen, nachdem er den Ball ins Gesicht bekommen hat.

Gentner war präsenter

Der neue Trainer Jens Keller hofft auf ähnliche Knalleffekte bei seinem Einstand bei Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total). "Das wird sicher kein Zauberfußball. Ich erwarte ein extremes Kampfspiel mit vielen Fouls und vielen Unterbrechungen", sagt der 39-Jährige.

Nun darf niemand erwarten, dass aus einem Christian Gentner plötzlich eine Kampfmaschine wird, die jeden Gegenspieler niederwalzt. Für den Anfang genügt es Keller aber schon, dass der Rückkehrer aus Wolfsburg den neuen Geist unter Kellers Führung annimmt und entsprechend reagiert. "Seit Christian wieder hier ist, hatte er mit seiner Leistung zu kämpfen gehabt. Jetzt redet er mehr. Er war diese Woche lauter und präsenter als zuvor", sagt Keller. Wenn jeder Spieler ein wenig mehr Regung zeigt, sich mehr einbringt, mehr an den Mitspieler und ans Ganze denkt, dann ist schon viel gewonnen.

Die Rakete ist gezündet - jetzt muss es nur noch knallen auf Schalke.