Sasa Kalajdzic köpft mit seinem sechsten Saisontor das 1:0 für den VfB gegen Mainz. Foto: Baumann

Beim 2:0 über den FSV Mainz schießen die Stuttgarter die Tore zum richtigen Zeitpunkt – und holen so den ersten Heimsieg. „Wir haben uns nicht den Schneid abkaufen lassen“, sagt Sasa Kalajdzic.

Stuttgart - Als die Punkte 23, 24 und 25 eingefahren waren, da huschte wieder dieses vertraute Lächeln über das Gesicht des Pellegrino Matarazzo. Angespannter als gewohnt hatte der VfB-Trainer zu Beginn der Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 gewirkt. Kein Wunder nach der jüngsten Ergebniskrise seines Teams mit nur fünf von 21 möglichen Punkten.

Doch die Talsohle ist nun durchschritten: Denn der VfB hat im neunten Heimspiel beim 2:0 (0:0) über die Mainzer endlich den heiß ersehnten ersten Saisonsieg im eigenen Stadion eingefahren. Dabei spielten die Stuttgarter nicht immer auf Topniveau, erwiesen sich aber anders als zuletzt so häufig als Meister der Effektivität. Die Tore für den Aufsteiger erzielten dabei Sasa Kalajdzic (55.) und Silas Wamangituka (72.).

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„Es ist auch mal schön, wenn du mit vier, fünf Chancen zwei Tore schießt. Mainz hat uns einiges abverlangt, aber am Ende hat sich unsere fußballerische Qualität durchgesetzt“, sagte Verteidiger Marc Kempf, dessen Team sich einen respektablen Puffer von zehn Punkten auf den Relegationsplatz 16 erarbeitet hat. Der VfB liegt also sportlich voll auf Kurs.

Vier Veränderungen in der Startelf

Vier Änderungen gab es im Vergleich zum 1:2 in Freiburg: Tanguy Coulibaly, Mateo Klimowicz, Daniel Didavi und Pascal Stenzel raus, dafür Borna Sosa, Sasa Kalajdzic, Gonzalo Castro und Konstantinos Mavropanos rein, so lautete Matarazzos personeller Plan. Doch der VfB kam gegen nickelig-aggressive Mainzer zunächst nicht in Fahrt: Mit Kalajdzic ganz vorne und mit Nicolas Gonzalez im offensiven Mittelfeld, fanden die Stuttgarter zu selten den Weg in des Gegners Strafraum.

Mainz war in den ersten 20 Minuten frischer und bissiger – und stellte die VfB-Abwehr mit hohem Pressing vor einige Probleme. So dauerte es bis zur 24. Spielminute, ehe der Aufsteiger gegen den Tabellen-Vorletzten zu einer ersten Halbchance kam: Sosa flankte von links auf Kalajdzic, doch der Mainzer Stefan Bell war zuerst am Ball und hatte etwas Glück, als er bei der Abwehraktion seinen Torhüter Robin Zentner anschoss.

„Wir werden bekämpft mit allem, was uns ein Gegner entgegen stemmen kann. Damit müssen wir klar kommen“, sagte der VfB-Sportdirektor Sven Mislintat – und meinte damit neben der robusten Gangart der Mainzer auch den Umstand, dass die Konkurrenz den offensiven VfB-Spielstil mit vielen Steilpass-Momenten immer mehr entschlüsselt. Vom erfrischenden Hurra-Stil der neuen jungen Wilden war daher lange Zeit nicht viel zu sehen.

Kurzer Einsatz im 400. Bundesligaspiel

Während der Routinier Gonzalo Castro in seinem 400. Bundesligaspiel bereits nach 25 Minuten mit Oberschenkelproblemen raus musste, mühten sich die Kollegen zunächst weiter vergeblich um Dominanz gegen die Gäste, die nach dem Trainerwechsel hin zum Dänen Bo Svensson neuen Mut getankt hatten.

Die Mainzer störten mit Haken und Ösen – ehe Borna Sosa seinen großen Auftritt hatte. Eine erstklassig getimte Flanke des Kroaten köpfte Kalajdzic zum Stuttgarter 1:0 ein (55.) – es war das sechste Saisontor des Österreichers, der zuvor überhaupt nicht in Erscheinung getreten war. Danach war allerdings Schluss für Sosa, der mit Knieproblemen gegen Roberto Massimo ausgetauscht wurde.

Glück hatte der VfB, als Karim Onisiwo für Mainz an die Latte köpfte (61.). Und doch hatte die Matarazzo-Elf den selbst ernannten Karnevalsverein jetzt besser im Griff. Lange Zeit war die Partie noch zerfahren, ehe Silas Wamangituka einen Moment zum Zungeschnalzen einstreute: Am eigenen Strafraum kam der Kongolese an den Ball – und ließ einen unwiderstehlichen Sololauf über 75 Meter bis in den Mainzer Sechzehner folgen, wo er mit einem strammen Rechtsschuss zum 2:0 traf (72.). Wamangituka ist weiter dabei, sich in der Liga mit gerade mal 21 Jahren einen Namen zu machen.

Der VfB nutzte also diesmal seine Torchancen konsequent, ließ sich von den Rheinhessen nicht einschüchtern und schoss zum richtigen Zeitpunkt die Tore. „Mainz hat uns das Leben lange Zeit schwer gemacht“, resümierte Sasa Kalajdzic: „Doch wir haben uns nicht den Schneid abkaufen lassen.“

Die nächste englische Woche für den VfB

Für den VfB steht jetzt die nächste englische Woche ins Haus. Im Achtelfinale des DFB-Pokals kommt am Mittwoch (20.45 Uhr) Borussia Mönchengladbach nach Stuttgart. Am Samstag drauf geht es in der Bundesliga nach Leverkusen.

Unser Bilder zum Spiel gegen den FSV Mainz finden Sie in der Bildergalerie.