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Ein halbes Jahr nach seiner schweren Verletzung trainiert der Kapitän wieder voll mit.

Stuttgart - Ein Blick auf den Trainingsplatz lässt keine Zweifel: Diesen Mann schafft keiner. Wenn nichts mehr geht, geht Christos Papadopoulos immer noch weiter - mindestens einen Schritt weiter als alle anderen. Der Konditionstrainer des VfB ist fit wie ein Turnschuh. "Unkaputtbar", sagt Matthieu Delpierre und schmunzelt. Denn mit dem Ehrgeiz und dem Willen des Kapitäns hatte Papadopoulos nicht gerechnet: Beim gemeinsamen Aufbautraining nach Delpierres Sehnenabriss im linken Hüftbeugermuskel zog sich "Papa" einen Muskelfaserriss zu. "Inzwischen steht er wieder auf dem Trainingsplatz", sagt Delpierre.

Delpierre: Mit Krücken ins Standesamt

Dort, mitten im Geschehen, tummelt sich auch der Franzose wieder - nach einem halben Jahr Zwangspause. Am 12. Mai, am vorletzten Spieltag der vergangenen Spielzeit, hatte er sich verletzt, mit der Operation begann eine lange Leidenszeit. Der Kapitän war seines Amts beraubt, hatte kaum noch Kontakt zur Mannschaft, die Aussicht auf eine baldige Rückkehr war vage und die Hochzeit mit seiner Freundin Ilona im Sommer eine willkommene Ablenkung. Ins Standesamt humpelte er auf zwei Krücken. Die hat er nach sechs Wochen zur Seite gelegt, dann stürzte er sich ins Aufbautraining. Jetzt hat Delpierre die Durststrecke bewältigt, und er hat sie gut bewältigt: "Ich habe immer Fortschritte gespürt. Da es kontinuierlich besser wurde, hatte ich nie einen Tiefpunkt in dieser Zeit", sagt er.

Seit einer guten Woche trainiert er komplett mit der Mannschaft, bei Tempoläufen spürt er noch Schmerzen in der operierten Hüfte. "Jeden Tag weniger", wie er sagt. Vor Weihnachten will er ein, zwei Spiele mit dem VfB II bestreiten, sich herantasten und im Januar im Trainingslager richtig angreifen. Das wird auch nötig sein, schließlich haben sich Serdar Tasci und Maza während seiner Abwesenheit in der Innenverteidigung richtig festgespielt. "Ich muss mich jetzt jede Woche beweisen", sagt Delpierre.