Das bislang letzte frühe Gegentor in einer langen Reihe: Jonas Hofmann (Mi.) bringt Borussia Mönchengladbach gegen den VfB Stuttgart nach vier Minuten mit 1:0 in Führung. Alle Treffer, die Florian Müller in dieser Saison in der ersten Viertelstunde kassiert hat, finden Sie auf einen Blick in unserer Bildergalerie. Foto: Imago/Neundorf

In der Bundesliga-Tabelle der ersten Viertelstunde liegt der VfB auf dem letzten Platz – weil kein Verein in der Anfangsphase mehr Treffer kassiert hat.

Gut, es ist eine Spielerei. Aber doch eine, die durchaus Aussagekraft besitzt – und Fragen aufwirft. Zum Beispiel jene, warum es dem VfB Stuttgart einfach nicht gelingt, die Flut an Gegentoren in der Anfangsphase der Spiele nicht einzudämmen oder gar zu stoppen?

Auch am Freitagabend bei Borussia Mönchengladbach lag der VfB schon nach vier Minuten mit 0:1 hinten, Jonas Hofmann hatte getroffen. Es war bereits das achte Tor, das Torwart Florian Müller in dieser Saison in der Anfangsviertelstunde kassiert hat (alle Gegentreffer finden Sie auf einen Blick in unserer Bildergalerie).

Der VfB setzt sich selbst unter Druck

Nun zur angekündigten Spielerei: In der Bundesliga-Tabelle der ersten 15 Minuten liegt der VfB auf dem letzten Platz – mit 2:8 Toren und neun Punkten. Nur einmal gingen die Stuttgarter in den bisherigen 13 Partien schnell in Führung: Gegen den VfL Bochum verwandelte Silas Katompa in der dritten Minute einen Elfmeter, nachdem er zuvor selbst gefoult worden war. Letztlich ist diese Tabelle natürlich irrelevant, klar ist aber auch: Wer wie der VfB ständig früh in Rückstand gerät, setzt sich selbst unter Druck. Es reichte denn auch nur in drei Spielen noch zu Punktgewinnen – beim 1:1 gegen RB Leipzig (erster Spieltag), beim 2:2 bei Werder Bremen (zweiter Spieltag) und beim 2:1 gegen den FC Augsburg (zwölfter Spieltag).

Während der VfB in der 15-Minuten-Tabelle das Schlusslicht ist, erlebt ein Club ein anderes Phänomen: Der FC Augsburg ist einer der Bundesliga-Frühstarter. Würde ein Fußballspiel nur eine Viertelstunde dauern, stünde der FCA auf Rang drei. In Wirklichkeit sind die Augsburger und die Stuttgarter im letzten Tabellendrittel nur durch drei Zähler getrennt und befinden sich beide in Abstiegsgefahr – weil die Zahl der frühen Tore zwar die Richtung vorgeben kann, Fußballspiele aber eben nicht nach einer Viertelstunde entschieden sind.