Guido Buchwald wird gefeiert. Eine Nicht-Abstiegs-Party würde er auch dem VfB Stuttgart gönnen. Foto: dapd

Der VfB-Ehrenspielführer Guido Buchwald hat den Zweitliga-Abstieg mit dem KSC miterlebt.

Stuttgart - Wie er die Lage einschätzt? "Sie löst bei mir Angstgefühle aus. Es ist schon eine Minute nach zwölf", sagt Guido Buchwald. Den Ehrenspielführer des VfB Stuttgart lässt der drohende Absturz in die zweite Liga nicht kalt. Er identifiziert sich mit den Roten. Ob das auch alle in der Mannschaft tun, bezweifelt er. "Es würde doch das Aushängeschild einer ganzen Region absteigen. Ich weiß nicht, ob das den VfB-Spielern aus aller Welt klar ist", sagt Buchwald. Was er in dieser fast schon ausweglosen Lage tun würde? "Zweikämpfe üben - bis zur Erschöpfung. Und einen Mentaltrainer verpflichten, um die Blockade zu lösen."

Buchwald hofft auf das Wunder von Cannstatt.

Buchwald hat mit dem Karlsruher SC 1998 einen Absturz in die zweite Liga mitgemacht. Für ihn steht fest: "Wenn du runtergehst, musst du im ersten Jahr sofort wieder hoch." Der KSC verpasste dies damals hauchdünn und musste 2000 sogar in die Regionalliga absteigen. "Der VfB hat den Vorteil, solide zu wirtschaften und nicht überschuldet zu sein", sagt Buchwald. Die finanziellen Mittel müssten ähnlich wie bei Hertha BSC reichen, um den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen. Allerdings sollte eine Mannschaft mit Charakteren zusammengestellt werden, die in der Lage ist, technisch guten Fußball und bedingungslosen Einsatz zu kombinieren. Christian Träsch wäre eine solche Korsettstange, um die ein Team gebildet werden könnte. "Der VfB hat im Gegensatz zu Hertha letztes Jahr viele Nationalspieler im Kader. Es ist unrealistisch, solche Spieler halten zu können", weiß Buchwald - und hofft weiter auf das Wunder von Cannstatt.