Für den VfB Stuttgart gab es in Dortmund nichts zu holen. Foto: Bongarts

Der VfB Stuttgart verliert in Dortmund mit 0:3. In unserer Analyse forschen wir nach, woran es am Ende gelegen hat.

Dortmund - Nun hat es den VfB Stuttgart auch unter dem Trainer Tayfun Korkut erwischt. Im neunten Spiel setzte es die erste Niederlage – 0:3 bei Borussia Dortmund. Dabei täuscht das nackte Ergebnis über den wahren Spielverlauf hinweg, wie wir in der Analyse „Fünferkette“ in verschiedenen Punkten aufzeigen.

Spielidee

Der VfB Stuttgart trat in Dortmund mutig an. Der Spielaufbau der Gastgeber wurde schon früh gestört, gleichzeitig suchte der VfB sein Glück auch im Spiel nach vorne. Strukturiert und kontrolliert sah das aus. „Von der Spielanlage her war das in der ersten Hälfte sehr gut“, sagte der Manager Michael Reschke. Auch der Kapitän Christian Gentner meinte: „Unser Matchplan ist zunächst voll aufgegangen.“ Der BVB tat sich sehr schwer und der VfB überzeugte. Allerdings fehlte den Stuttgartern im Abschluss der letzte Schuss Konsequenz. Mario Gomez vergab eine Kopfballchance und viele Standards verpufften. Mit dem Glücksschuss von Christian Pulisic zum 1:0 (38.) änderte sich alles.

Spielentscheidend

Im Grunde war es das krumme Ding von Christian Pulisic. Als Flanke gedacht, landete der Ball im Tor des VfB. Der Stuttgarter Torhüter hatte keine wirkliche Chance. Ron-Robert Zieler fehlten einfach ein paar Zentimeter an Körpergröße, um das Spielgerät noch mit der Hand ablenken zu können. „Ich hatte eine gute Startposition“, sagte Zieler – allerdings für eine gezielte Hereingabe der Dortmunder. Doch dann wurde der von Pulisic getretene Ball immer länger und drehte sich noch ins Tor. Ein „Glücksschuss und sicher keine Absicht“, wie Zieler meinte.

Spielentscheider

Mit dem 2:0 war die Partie praktisch gelaufen. So gesehen, war Michy Batshuayi der Matchwinner für die Dortmunder. Denn der VfB hatte sich in der Pause viel vorgenommen und wollte nach dem unglücklichen Rückstand wieder zurückkommen. Nach drei Minuten war das Vorhaben jedoch durchkreuzt. Die Stuttgarter hatten anschließend weder die spielerischen Mittel noch die Energie, um den BVB noch einmal vor ernsthafte Probleme zu stellen. Das zeigte sich vor allem daran, dass die Elf von Trainer Tayfun Korkut die Schwarz-Gelben nicht mehr in der Defensive beschäftigen konnten. Mehr als das 3:0 durch Maximilian Philipp passierte nicht mehr (59.).

Wortspiel

Für Tayfun Korkut ging es nach der ersten VfB-Niederlage unter seiner Regie darum, das 0:3 richtig einzuordnen. „Wir werden das jetzt nicht überbewerten, so wie wir die Erfolge zuvor nicht überbewertet haben“, sagte der Trainer. Mit dem Auftritt konnte er über weite Strecken der Partie auch zufrieden sein, nur mit dem Ergebnis nicht. Ähnlich beurteilten die Spieler die Niederlage. „Ich war hier mit meinen Mannschaften selten so überlegen wie diesmal in der ersten Hälfte. Selbst mit den Bayern nicht“, sagte der Angreifer Mario Gomez.

Spielplan

Für den VfB stehen nun zwei Heimspiele an. Erst kommt am Samstag (15.30 Uhr) Hannover 96, eine Woche später Werder Bremen. Kontrahenten, gegen die sich die Stuttgarter weitere Punkte ausrechnen. Ohne die Schwere der Aufgaben jedoch zu unterschätzen. „Das sind Gegner, die wir knacken können“, sagt der Abwehrspieler Holger Badstuber und hofft auf eine weitere spielerische Steigerung. Von großen Sprüngen in der Tabelle spricht beim VfB jedoch keiner. „Europa war bei uns in der Vereinsführung nie ein Thema“, erklärte der Manager Michael Reschke. Und über einen internationalen Startplatz wird weiterhin nicht geredet. Doch nachdem das große Saisonziel Klassenverbleib praktisch erreicht ist, will auch kein Stuttgarter die Saison auslaufen lassen. „Wir müssen in unserem Spiel trotzdem scharf bleiben“, sagt Badstuber.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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