Mohammed Abdellaoue beim Testspiel in Kapstadt Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB startet an diesem Samstag gegen den FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky) in die Rückrunde. Wenn man so will, geht die Saison dann für einen Profi erst so richtig los. Mohammed Abdellaoue will nach seinem verkorksten ersten Halbjahr zeigen, was er kann.

Der VfB startet an diesem Samstag gegen den FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky) in die Rückrunde. Wenn man so will, geht die Saison dann für einen Profi erst so richtig los. Mohammed Abdellaoue will nach seinem verkorksten ersten Halbjahr zeigen, was er kann.

Stuttgart - Mohammed Abdellaoue (28) ist gut drauf – auf dem Platz und daneben auch. Gut fühle er sich, sagt der Stürmer des VfB vor dem ersten Rückrundenspiel gegen den FSV Mainz 05, es gehe alles in die richtige Richtung. Und überhaupt: Alles sei möglich in der Rückrunde.

Es ist noch nicht lange her, da hätte es der geneigte Beobachter für einen schlechten Treppenwitz gehalten, wenn Abdellaoue von so etwas wie einem guten Gefühl oder Zuversicht gesprochen hätte. Der sogenannte Königstransfer des VfB, der im vergangenen Sommer für 3,5 Millionen Euro von Hannover 96 kam, enttäuschte in der Hinrunde. Er kam gerade mal auf sechs Einsätze in der Bundesliga – und schoss kein Tor. Und wenn er mal auffiel auf dem Platz, tat er das meist negativ.

Nun aber scheint sich vieles zum Guten gewendet zu haben. Oder wie es Abdellaoue selbst ausdrückt: „Ich habe jetzt ein viel besseres Gefühl.“ Fakt ist: Der Norweger mit marokkanischen Wurzeln legte eine starke Vorbereitung auf die Rückrunde hin. Schon bei den ersten Trainingseinheiten in Stuttgart präsentierte er sich spritzig und dynamisch. Und beim Trainingslager in Kapstadt startete er dann durch. „Er hat konstant gute Leistungen gebracht“, sagt Trainer Thomas Schneider – weshalb Abdellaoue aller Voraussicht nach in der Startelf gegen Mainz stehen wird. Mit Sturmpartner Vedad Ibisevic harmonierte er in der Vorbereitung im System mit zwei Spitzen bereits prächtig und erzielte in vier Testspielen vier Tore.

Aber warum kommt Abdellaoue erst jetzt, ein halbes Jahr nach dem Wechsel nach Stuttgart, in die Puschen – und wo lagen die Probleme im vergangenen Jahr? „Das hatte verschiedene Gründe“, sagt der Angreifer, „meine Form war nicht so gut, und wir haben eben auch eine starke Mannschaft, wo es schwer ist reinzukommen.“ Thomas Schneider ergänzt, „dass Moa sich oft mit Achillessehnenproblemen herumplagen musste und nie wirklich schmerzfrei trainieren konnte“.

Weil Abdellaoue zudem das körperlich harte Training zusetzte, hatte er große Anlaufschwierigkeiten. Und wie das dann so ist, wenn es zu Beginn nicht gut läuft, gerät ein Stürmer dann schnell mal in eine Negativspirale. Wenn er nicht spielt, kann er nicht treffen, das Selbstvertrauen sinkt weiter – aus diesem Teufelskreis kam Abdellaoue im vergangenen Jahr nicht mehr heraus. Zumal Vedad Ibisevic im System mit einer Spitze, in dem der VfB meist auflief, gesetzt war und Abdellaoue sich so kaum Hoffnungen auf Einsätze machen konnte. „Du musst trotzdem stark sein, positiv denken und auf deine Chance hoffen“, sagt er über die schwierige Zeit im Rückblick.

Schon in der Winterpause war dann Besserung in Sicht. Abdellaoue tankte im Urlaub Kraft für Körper und Geist – zuerst erholte er sich mit der Familie daheim in Oslo, dann ging es in die Sonne nach Abu Dhabi. „Das hat mir gutgetan“, sagt er. Abdellaoue hatte keine Schmerzen mehr, er kam voller Tatendrang zurück aus dem Urlaub – und überzeugte fortan auf dem Trainingsplatz.

In der Rückrunde hat er nun Großes vor. „Wir brauchen einen guten Start“, sagt Abdellaoue, „dann ist vieles möglich.“ Auch den fünften oder sechsten Platz noch zu erreichen sei drin, betont der Norweger. Das internationale Geschäft müsse immer das Ziel des VfB sein, sagt der Stürmer. Und auf dem Weg dahin will Abdellaoue in Zukunft eine Hauptrolle einnehmen. „Ich habe hier für vier Jahre unterschrieben“, sagt er. Und: „Ich weiß, dass ich gut bin.“

Das erste Rückrundenspiel gegen Mainz wäre ein guter Rahmen, um das zu beweisen.