Tamas Hajnal entwickelt sich immer mehr zum Dreh-und-Angel-Punkt im Offensivspiel des VfB.
Stuttgart - Tamas Hajnal entwickelt sich immer mehr zum Dreh-und-Angel-Punkt im Offensivspiel des VfB. "Erstklassig zu bleiben, wäre mir mehr wert, als mit Dortmund auf der Ersatzbank Meister zu werden", sagt die Leihgabe des BVB.
Als das Training beendet ist, geht Bruno Labbadia auf Tamas Hajnal zu, nimmt den Ungarn zur Seite und redet minutenlang mit ihm. Später wird Hajnal sagen, dass der Trainer ihn häufig in seine Gedankenwelt einbezieht. Dass er seine Meinung hören will, dass er ihm Tipps gibt, um das Spiel der Roten immer noch effektiver zu machen. Und genau das macht solche Situationen so speziell für Tamas Hajnal - weil er sie zuletzt so schmerzlich vermisst hatte. "Ich spüre das Vertrauen des Trainers. Das ist ein sehr schönes Gefühl", sagt er. Kein Vergleich zu Borussia Dortmund, wo er die komplette Hinrunde auf der Ersatzbank zugebracht hat. "Beim BVB hatte ich zu Trainer Jürgen Klopp auch ein sehr gutes Verhältnis", betont Hajnal, der nächsten Dienstag 30 Jahre alt wird. Der Unterschied: Beim VfB hat er es auf Anhieb zum Stammspieler geschafft, da wird er dringend benötigt, da haben alle auf einen wie ihn gewartet. Auf einen, der die Bälle fordert, sie nach hinten abschirmt, nach vorne verteilt und selbst Tore erzielt. So gesehen könnte seine jüngste Bilanz kaum besser sein: An vier der letzten fünf VfB-Treffer war Hajnal beteiligt, einen davon erzielte er selbst. Dennoch sagt er: "Ich kann besser spielen. Das verlange ich auch von mir."
Tamas Hajnal: Kleiner Mann ganz groß.
Wegen seiner Körpergröße von 1,68 Metern läuft der Hobby-Angler ja leicht Gefahr, dass ihn alle unterschätzen. Dabei hat er sich nicht erst in Dortmund, sondern zuvor schon in Karlsruhe und Kaiserslautern einen Namen gemacht. Und wenn zuletzt auch wenig Glanz auf ihn abfiel - beim VfB blüht Ungarns Fußballer 2007 und 2008 richtig auf. Hajnal wächst an seiner Aufgabe, und er zieht den VfB mit nach oben.