Wer braucht hier mehr Trost: Timo Werner oder VfB-Coach Thomas Schneider? Foto: dpa

Nach der Niederlage in Frankfurt steht Trainer Schneider vor dem Aus, denn der VfB Stuttgart ist nicht die Caritas. Ein Kommentar von StN-Sportchef Gunter Barner.

Nach der Niederlage in Frankfurt steht Trainer Schneider vor dem Aus, denn der VfB Stuttgart ist nicht die Caritas. Ein Kommentar von StN-Sportchef Gunter Barner.

Stuttgart - Die Fußball-Bundesliga ist nicht die Heilsarmee. Und der VfB Stuttgart nicht die Caritas. Wer immer sich den Job als Bundesliga-Trainer zutraut, weiß: Seine Arbeit kann noch so überzeugend sein, der unbarmherzige Maßstab seines Tuns ist die Tabelle.

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Die Pleite bei Eintracht Frankfurt bedeutet für Thomas Schneider die achte Niederlage in Folge, für den VfB eine weitere Zuspitzung der ohnehin schon bedrohlichen Lage. Wer die Gruppendynamik einer Mannschaft kennt, wird nicht bestreiten: Nach solchen Serien der Erfolglosigkeit verliert auch der beste Coach der Welt seine Überzeugungskraft. Der noch unerfahrene Coach des VfB Stuttgart hat alles versucht, um den entscheidenden Impuls zur Wende zu setzen. Es ist ihm nicht gelungen.

Jetzt müssen sich die VfB-Verantwortlichen entscheiden: War’s das? Trainer-Wechsel oder notfalls mit Schneider in die zweite Liga? Letzteres allerdings wäre eine hoch riskanter Husarenritt der Chefetage.

Wahrscheinlicher ist, dass der Vorstand um Präsident Bernd Wahler schon an diesem Montag den letzten Pfeil aus dem Köcher holt: Ein neuer Coach mit Erfahrung soll versuchen, das sinkende Schiff ans rettende Ufer zu manövrieren. Und das nach Möglichkeit, ohne den Kurs gänzlich zu verlassen, den der Verein für Bewegungsspiele eingeschlagen hat – mit Vorfahrt für die eigene Jugend.

Ganz gleich, ob der neue Trainer den Abstieg noch verhindern kann. Es wäre ein großer Fehler, jetzt in blindem Eifer irgendwelche Bauernopfer zu verlangen. Klug ist es, fürs erste die Kräfte zu bündeln und alle Ressourcen zu mobilisieren.

Schon jetzt ist aber klar: Beim Kassensturz am Saisonende muss alles auf den Tisch. Personalien, Strukturen, Konzepte. Diese Saison beweist: Der VfB braucht Erneuerung – in vielerlei Hinsicht.