Traoré kommt vom Aufsteiger Augsburg zum VfB Stuttgart - und will sich bei den Roten durchsetzen.
Stuttgart - Er kommt aus der zweiten Liga, die Konkurrenz auf seiner Position ist groß - und dennoch hat Ibrahima Traoré viel vor. Der Neuzugang des VfB Stuttgart will sich im zweiten Anlauf in der Bundesliga durchsetzen. "Ich bin überzeugt, dass ich meine Einsätze bekomme", sagt er, "sonst wäre ich nicht gekommen."
Irgendwie ist es ja kein Wunder, dass sie Ibrahima Traoré nicht immer gleich alles zugetraut haben. Er ist nicht sonderlich groß, 1,71 Meter, um genau zu sein. Er ist mit seinen 61 Kilogramm auch nicht besonders stämmig. Und wegen ebendieser Fakten musste sich Ibrahima Traoré schon mal sagen lassen, dass er zwar talentiert sei, es für den großen Fußball aber nicht reiche. "Sie sagten mir, ich sei zu klein und zu schmächtig", erinnert sich der heute 23-jährige Mittelfeldspieler an die Probetrainings beim französischen Zweitligisten Le Mans oder beim englischen Premier-League-Absteiger West Ham United.
Labbadia: "Er hat Qualitäten"
Eher klein und eher schmächtig ist Ibrahima Traoré auch noch, als er sich am Sonntagvormittag beim VfB Stuttgart, seinem neuen Club, zum Leistungstest einfindet. Der Unterschied zu früher aber ist: Er hat längst gelernt, die vermeintlichen Defizite gewinnbringend einzusetzen. Leichtfüßig, sei Traoré, sagt VfB-Trainer Bruno Labbadia, auch schnell, stark im Dribbling und dynamisch. Kurz gesagt: "Er hat Qualitäten."
Die sind den Strategen des VfB früh aufgefallen. Vor über einem Jahr - Traoré hatte es über ein Probetraining zu Hertha BSC, seit seinem Wechsel nach Augsburg auch in die zweite Liga geschafft - wollten die Roten den Nationalspieler Guineas nach Stuttgart lotsen. Doch Horst Heldt und Christian Gross konnten damals zwar den Spieler überzeugen, nicht aber den FCA. "Die haben gesagt, ich muss bleiben. Sie wollten mit mir aufsteigen", erinnert sich Traoré. Er akzeptierte das Veto des Clubs, den Plan, zum VfB zu wechseln, gab er aber nicht auf. Weil nicht nur Heldt und Gross von ihm überzeugt waren, sondern auch deren Nachfolger Fredi Bobic und Bruno Labbadia.