William Kvist. Foto: Pressefoto Baumann

Nach null Punkten und 1:7 Toren aus den ersten beiden Spielen steht der VfB um 15.30 Uhr gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf unter Druck.

Nach null Punkten und 1:7 Toren aus den ersten beiden Spielen steht der VfB an diesem Samstag gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf unter Druck (15.30 Uhr/Sky und Liga total). „Wir müssen alles aus uns herausholen“, sagt der Däne William Kvist.

Herr Kvist, nach der Länderspielpause und dem 1:6 beim FC Bayern München war das Team am Freitag erstmals wieder komplett beisammen. Was wurde besprochen?
Die Haupterkenntnis ist, dass wir in Ballbesitz wieder mehr Ruhe in unser Spiel bringen müssen. In München war die Kugel nach Balleroberungen viel zu schnell wieder weg. Dieses Problem hatten wir teilweise schon in der Vorsaison – jetzt ist es uns wieder mal passiert. Wir sind eben eine Mannschaft, die so schnell wie möglich nach vorne stürmen und ein Tor schießen will. Manchmal ist es aber besser, nach Ballgewinnen erst mal Ruhe reinzukriegen und den Ball zu sichern. In München haben wir zu schnell das Risiko gesucht.

Was bei weitem nicht das einzige Problem war. Vor allem die Führungsspieler wie Sie, Serdar Tasci, Christian Gentner oder Martin Harnik gaben keine Kommandos und stemmten sich nicht gegen das Debakel. Welche Lehren haben Sie daraus gezogen?
Ich wehre mich ein bisschen dagegen, dass Führungsspieler keine Fehler machen dürfen. Führungsspieler sein heißt nicht, dass man immer automatisch gut spielt. Wir hatten alle einen rabenschwarzen Tag und haben nach einer starken ersten halben Stunde unsere Leistung nicht gebracht. Wir haben Fehler gemacht, die du dir in der Bundesliga nicht leisten darfst. Nicht mehr und nicht weniger.

Das Team fiel nach starkem Beginn komplett auseinander.
Das ist richtig. Und nach dem 4:1 des FC Bayern hätte mindestens einer von uns hinstehen müssen und sagen sollen: „Jetzt ist Schluss, jetzt machen wir hinten dicht.“ Und das nehme ich auch ein bisschen auf meine Kappe.

Jetzt stehen Sie am dritten Spieltag gegen Düsseldorf schon unter Druck. Warum konnte das Team noch nicht an die starken Leistungen der vergangenen Rückrunde anknüpfen?
Ich sehe das ein wenig anders. Von unseren fünf Pflichtspielen bisher war nur die Partie beim FC Bayern schlecht – und das eine Stunde lang. Beim 0:1 gegen den VfL Wolfsburg waren wir die bessere Mannschaft und haben unglücklich verloren. Wir haben das Spiel in München kritisch aufgearbeitet. Jetzt müssen wir gegen Düsseldorf Gas geben – und dann bin ich überzeugt davon, dass wir gewinnen.

Auf was kommt es an gegen die Fortuna?
Ich erwarte ein ähnliches Spiel wie gegen Dynamo Moskau in der Europa League (2:0, d. Red.). Der Gegner wird defensiv kompakt stehen. Wir müssen geduldig auf unsere Chancen hinarbeiten – gleichzeitig dürfen wir aber nicht in Konter laufen. Düsseldorf ist da ja sehr gut drin. Wir müssen diesen Mittelweg finden – ich bin überzeugt davon, dass wir das hinbekommen werden.