Weiter in den Schlagzeilen befindet sich die Verwaltungshochschule in Ludwigsburg. Foto: dpa

Die Kanzlerin der Verwaltungshochschule in Ludwigsburg hat sich am Montag zur Führungskrise um die damalige Rektorin Claudia Stöckle geäußert. Sie berichtete von Spannungen und schlechter Stimmung.

Stuttgart - Haushalts- und Personalfragen haben aus Sicht der Kanzlerin der Verwaltungshochschule Ludwigsburg zu der Führungskrise um die damalige Rektorin Claudia Stöckle beigetragen. Sie selbst habe als Haushaltsbeauftragte Differenzen mit Stöckle über die von dieser veranlassten Geschenke und Repräsentationsaufwendungen gehabt, sagte sie am Montag in Stuttgart. Stöckle habe ihre Rechtsauffassung nicht geteilt, dass solche Ausgaben nicht aus dem Hochschulhaushalt zu begleichen seien, fügte sie vor dem U-Ausschuss Zulagenaffäre an der Verwaltungshochschule hinzu.

Die Kanzlerin berichtete von einer schlechten Atmosphäre an der Hochschule für den Beamtennachwuchs des Landes. Stöckle sei 2012 offen und kommunikativ gestartet, habe sich aber im Laufe der Zeit mit einem kleinen Zirkel Vertrauter isoliert. „Die Situation wurde immer schwerer - irgendwann ging das in eine allgemeine Hochschulkrise über.“

Land kann noch in Berufung gehen

Stöckle war seit 2012 im Amt und auf sechs Jahre bestellt. Sie wurde Anfang 2015 vom Wissenschaftsministerium suspendiert und danach von den Hochschulgremien abgewählt. Gegen die vorzeitig Beendung ihres Amtes klagte sie vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart, wo sie im Mai Recht bekam. Das Land kann noch dagegen in Berufung gehen.

Der Untersuchungsausschuss soll die Vorgänge rund um die Gewährung der Extra-Zahlungen an Professoren der Hochschule klären. Im Fokus stehen auch das Krisenmanagement sowie mögliche Pflichtverletzungen von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne).