Zu den eher skurrilen Unfällen zählte diese Irrfahrt, die erst im Getränkeschrank eines Tankstellenkiosks endete. Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Die Zahl der Unfälle im Kreis Esslingen ist unwesentlich gestiegen. Allerdings waren deutlich mehr Unfallfahrer unter Alkohol- und Drogeneinfluss gestanden als im Vorjahr.

Esslingen - Im vergangenen Jahr haben acht Menschen auf den Straßen im Kreis Esslingen ihr Leben gelassen. Das sind zwei Verkehrstote weniger als im Vorjahr, aber immer noch doppelt so viele wie im Jahr 2015. Rückläufig war auch die Zahl der Schwerverletzten. 258 Menschen, 15 weniger als im Vorjahr, mussten in Folge eines Verkehrsunfalls stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. 1570 Unfallopfer kamen mit leichten Verletzungen davon, 136 weniger als im Jahr 2016. Diese Zahlen hat das auch für den Landkreis Esslingen zuständigen Polizeipräsidium Reutlingen jetzt bekannt gegeben.

Von Januar bis Dezember 2017 sind demnach im Kreisgebiet 15 750 Unfälle polizeilich aufgenommen worden. Das sind 179 mehr als im Vorjahr. Gesunken ist allerdings die Zahl der verunglückten motorisierten Zweiräder. Hier verzeichnete die Polizei einen Rückgang um 8,8 Prozent auf jetzt 322 Unfälle.

17 Prozent mehr Alkoholunfälle

Auffällig ist dagegen der Anstieg der Unfälle, die von alkoholisierten oder unter Drogeneinfluss stehenden Fahrern begangen wurden. Bei 213 Unfällen hat Alkohol am Steuer eine entscheidende Rolle gespielt. Das bedeutet eine Steigerung von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unter Drogen standen 25 Unfallverursacher – beinahe doppelt so viele wie im Vorjahr.

„Warum die Zahlen gerade im Kreis Esslingen so hoch sind, wissen wir nicht. In den Kreisen Tübingen und Reutlingen sind 3,2 beziehungsweise 10,5 Prozent weniger Alkoholunfälle passiert“, sagt Andrea Kopp, die Sprecherin des Polizeipräsidium.

Der Anstieg im Kreis Esslingen hat dazu geführt, dass die Zahl der alkoholbedingten Unfälle im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums auf den Höchststand der vergangenen fünf Jahre gestiegen ist. Das ist für den Polizeipräsidenten Alexander Pick umso alarmierender, als dass bei weit mehr als einem Drittel der Alkoholunfälle auch Menschen mit Leib und Leben für den Leichtsinn der Unfallfahrer zahlen mussten. „Jeder Unfall ist einer zuviel. Dass sich aber Menschen alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss ans Steuer setzen und rücksichtslos durch die Gegend rasen und damit bewusst Leben riskieren, wollen wir so nicht akzeptieren“, sagt der Polizeichef.

Jeder Fünfte macht sich aus dem Staub

Die häufigste Unfallursache bleiben Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. Beinahe gleichauf liegen die Vorfahrtsverstöße, gefolgt von mangelndem Abstand zum Vordermann und erhöhter Geschwindigkeit. Bei jedem fünften Unfall hatte sich der Verursacher aus dem Staub gemacht. Das ist ein Plus von 2,9 Prozent. Jede dritte dieser Straftaten wurde aufgeklärt, bei Unfällen mit Personenschaden war es jede zweite.

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