An der Kreuzung Kappelberg-/Großglocknerstraße kommt es zu brenzligen Situationen. 2017 ereigneten sich sieben Unfälle. Foto: Kuhn

Radfahrer sind an der Ausfahrt zum Parkdeck gefährdet.

Untertürkheim - Ve rkehrsteilnehmer können sich in Untertürkheim sicher fühlen – eigentlich. Im Stadtbezirk hat die Polizei im vergangenen Jahr 588 Unfälle registriert. Niemand kam dabei ums Leben, es gab keine Stadtbahnunfälle und auf dem Schulweg verunglückte glücklicherweise kein Kind. Aber: Die Polizei hat für 2017 vier Unfallbrennpunkte im Stadtbezirk ausgemacht – einer ist derzeit wegen einer Straßensperrung jedoch kein Thema mehr.

An der Kreuzung Großglockner-/Kappelberg-/Schnaiter Straße hat es im vergangenen Jahr sieben Mal gekracht. Das Jahr zuvor waren es drei Unfälle. 2017 wurden durch die Zusammenstöße zwei Personen, in den vergangenen drei Jahren insgesamt sechs Verkehrsteilnehmer verletzt – glücklicherweise allesamt „nur“ leicht. CDU-Bezirksbeirat Klaus-Dieter Warth befährt die Straße täglich. „Oft erlebe ich, dass Autos, ohne die Stoppstelle zu beachten, aus der oberen Großglocknerstraße ausfahren. Daraus entstehen meist gefährliche Situationen“, erzählt er. Auch Martin Glemser (Grüne), der in unmittelbarer Nähe wohnt, bemängelt, dass die Verkehrssituation oft unübersichtlich ist. Doch was könnte man ändern? „Wir geben die Fakten weiter“, sagt Manfred Burger, der Leiter des Polizeireviers Ostendstraße. Ein Gremium mit Experten der Stadt und der Polizei würden dann beraten, ob bauliche Maßnahmen den Unfallschwerpunkt entschärfen könnten.

Raser in der Großglocknerstraße

Eine entscheidende Gefahrenquelle haben die Bezirksbeiräte bereits ausgemacht. In der Kappelbergstraße und in der Verlängerung in der Fellbacher beziehungsweise talwärts in der Großglocknerstraße werde gerast. Vor allem in den Morgen- und Nachtstunden, wenn für die Mitarbeiter des Mercedes-Benz-Motorenwerks die Schicht endet beziehungsweise beginnt, werde die Kappelbergstraße zur Rennstrecke. Tempo 50, so die Anwohner Andrea Mathiasch (CDU) und Werner Kapitza (SPD), werden selten beachtet. „Jeder Zweite rast.“ Zusätzlich zur Gefährdung verursacht die Tempobolzerei Lärm und Abgase. Deswegen hat die CDU-Bezirksbeiratsfraktion den Einsatz von mobilen Blitzern gefordert. „Und zwar nicht um 8.30 Uhr wie geschehen, wenn sich der Verkehr staut, sondern zwischen 5 und 6 Uhr am Morgen in Richtung Ortskern sowie zwischen 22 und 24 Uhr in Richtung Fellbach“, so Mathiasch. Mit elf Ja-Stimmen bei einer Enthaltung wurde der Antrag angenommen, Radarmessungen vorzunehmen.

300 Meter von der Waldhorn-Kreuzung entfernt leben – laut Polizeistatistik – vor allem Radler gefährlich. Am Kreisverkehr Kreuzung Großglockner-/Mettinger Straße ereigneten sich im vergangenen Jahr sieben Unfälle. Vier Verkehrsteilnehmer wurden dabei leicht verletzt. Nimmt man die zwei vorangegangenen Jahre hinzu, wurden neun Personen verletzt. „Dort hat sich die Abfahrt vom Parkdeck als ein Schwerpunkt herauskristallisiert“, sagt Burger. Der Geh- und Radweg kreuzt in diesem Bereich die Auf- beziehungsweise die Abfahrt vom Parkdeck. Radfahrer, die aus der Unterführung heraus in Richtung Großglocknerstraße radeln, werden für Autofahrer erst spät sichtbar.

Als weitere Unfallhäufungsstelle hat sich die Benz-/Arlbergstraße ergeben. Dort ereigneten sich im vergangenen Jahr sechs Unfälle. Genauso viele waren es im Jahr zuvor. Vergangenes Jahr wurden bei den Unfällen drei, in den vergangenen drei Jahren acht Verkehrsteilnehmer leicht verletzt. Eine weitere Gefahrenstelle von 2017 ist zurzeit kein Thema mehr. Am Kreisverkehr Augsburger-/Hafenbahnstraße ist die Hafenbahnstraße momentan gesperrt.