Die Sanierung der Ortsdurchfahrt ist früher fertig als gedacht. In Heiningen brauchen Bürger und Autofahrer dagegen noch einige Wochen Geduld.
Kuchen - Am Dienstagnachmittag brachten Bauarbeiter die letzten Fahrbahnmarkierungen auf, danach gaben sie die B 10 in Kuchen wieder für den Verkehr frei. Damit ist nun eines der größten Verkehrshindernisse der vergangenen Wochen im Kreis Göppingen beseitigt. An anderer Stelle, in Heiningen nämlich, müssen sich Autofahrer und Anlieger noch einige Wochen gedulden, bis alles wieder rund läuft. Die Sanierung der dortigen Ortsdurchfahrt ist wesentlich aufwendiger und umfangreicher als die in Kuchen.
Rund vier Wochen lang hatte die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Kuchen Verkehrsprobleme verursacht. Immerhin fahren normalerweise rund 22 000 Autos und Lastwagen pro Tag durch den Ort. Die großräumigen Umleitungen und ein Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr hielten, zum Leidwesen der Bürger, bei weitem nicht alle Fahrzeuge fern.
Lastwagen auf Feldwegen und in Wohngebieten
Manche Lastwagenfahrer ignorierten die Sperrung. Sie tuckerten durch die Umleitungen in den Wohngebieten, die seit Mitte August zum Teil auch über Feldwege führten. Zum Glück seien die Lastwagen nicht steckengeblieben, berichtet der Bauamtsleiter Heiko Potschkay. So mancher Autofahrer irrte – trotz Schildern – orientierungslos durch den Ort, einer verirrte sich sogar auf einen Radweg.
Die Situation sei zum Teil nicht einfach gewesen, sagt Potschkay. Doch die Polizei habe nach einigen Komplikationen ihre Kontrollen verstärkt und häufiger Lastwagen aus dem Verkehr gezogen. Häufig sei auch gleich am Ortseingang kontrolliert worden, Schwerlaster seien dabei gleich wieder weggeschickt worden. „Das hat sich wohl herumgesprochen“, sagt der Bauamtsleiter. Denn nach einiger Zeit habe es dann nur noch vereinzelt Probleme mit Lastwagen gegeben.
Auf jeden Fall scheint sich der Ärger gelohnt zu haben. Seit der erste Abschnitt der Strecke Mitte August freigegeben worden sei, hätten sich bereits einige Anlieger gemeldet und berichtet, der Verkehrslärm sei weniger geworden, heißt es aus dem Rathaus. „Natürlich wurde der Flüsterasphalt vor allem für die Anwohner aufgebracht“, sagt Potschkay. Aber wenn man mit dem Auto über die neue Fahrbahn fahre, merke man auch, dass es viel leiser sei als bisher.
Kein Durchkommen in Heiningen
Seit dem 20. August gibt es aus Richtung Göppingen kein Durchkommen durch Heiningen mehr. Denn im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt ist jetzt der Abschnitt direkt am Ortseingang gesperrt. Autofahrer müssen den Ort seither großräumig umfahren – entweder über Holzheim und Eschenbach oder über Bezgenriet. Das wird noch eine Weile so bleiben. Zurzeit läuft auf der Baustelle zwar alles wie am Schnürchen, berichtet der Bürgermeister Norbert Aufrecht. Doch zu Beginn der Sanierung hatte es in einem anderen Bauabschnitt in der Ortsmitte erhebliche Verzögerungen gegeben: Denn die Bauarbeiter entdeckten, dass die Kanäle und deren Anschlüsse an die Wohnhäuser in einem wesentlich schlechteren Zustand waren als gedacht. Die Zusatzarbeiten haben den Zeitplan drei Wochen zurückgeworfen. Aufrecht bezweifelt, dass sich der Zeitverlust noch ausgleichen lässt.
Deshalb wird die Sperrung, die zum Ende der Sommerferien aufgehoben werden sollte, wohl noch bis Ende September dauern. Viele Autofahrer können sich offenbar nur schwer damit abfinden, dass die Strecke zurzeit dicht ist, wie Aufrecht beobachtet hat. „Manche können es trotz all der Hinweisschilder offensichtlich nicht glauben und fahren von Göppingen bis zum Ortseingang vor die Baustelle – und müssen dann wieder umdrehen.“ Andere versuchten sogar, über Feldwege in den Ort zu gelangen. Diese sind allerdings ebenfalls für Autos gesperrt. Zudem kontrolliert dort immer wieder die Polizei.