Das Auto dürfte auch keine Alternative zur Bahn sein. Zeitgleich sind auf der A 81 Baustellenstaus zu erwarten. Foto: factum/imon Granville

Die Oberbürgermeister von Böblingen und Sindelfingen verschicken einen Brandbrief. Sie fürchten, dass wegen Stuttgart 21 und Autobahnausbau der Landkreis abgehängt wird.

Böblingen/Sindelfingen - Die Terminprobleme der Bahn bei der Fertigstellung von Stuttgart 21 erreichen den Landkreis Böblingen. So fürchten es jedenfalls die Oberbürgermeister von Sindelfingen und Böblingen, Bernd Vöhringer und Stefan Belz. Am Montag wollen sie einen gemeinsamen Brandbrief verschicken. Die Adressaten sind der Verkehrsminister Winfried Hermann, der Landrat Roland Bernhard und Thomas Bopp, der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart. Die Rathauschefs fürchten den Zusammenbruch des Verkehrs auf dem Weg zwischen ihren beiden Städten und der Landeshauptstadt. Nicht nur durch den neu entstehenden Stuttgarter Hauptbahnhof, sondern auch durch den lang ersehnten Ausbau der A 81. Vöhringer und Belz teilen ihre Furcht mit, dass „eine mehrjährige Unterbrechung der Verbindung“ drohe. Dies sowohl auf den Gleisen, als auch auf der Straße.

Zeitgleich zur Bahn wird die Autobahn ausgebaut

Wegen des Stuttgarter Großprojekts wird die Gäubahn in Stuttgart-Vaihingen enden. Fahrgäste werden dort umsteigen müssen. In die gleiche Zeit fallen Arbeiten zum S-Bahn-Umbau auf der gleichen Strecke. Zudem fürchten die Oberbürgermeister, dass der Betrieb in der Bauzeit störungsanfälliger wird. Es bestehe „ein erhebliches Risiko“. Damit ist auch das Risiko gemeint, dass Fahrgäste aus Ärger über Unzuverlässigkeit versuchen könnten, ihre Wege mit dem Auto zurückzulegen. Dies aller Voraussicht nach mit einem ähnlichen Ergebnis, denn zeitgleich sind Baustellenstaus auf der Autobahn zu erwarten. Der Ausbau beginne „zur Unzeit“. Die Verfasser des Schreibens schließen mit der Forderung, die Probleme zu lösen, denn „die bisherigen Interimslösungen scheinen unzureichend“.