3600 Tonnen Salz hält Stuttgarter vorrätig. 1600 Tonnen davon sind in drei Lagern auf der Filderebene gebunkert. Foto: dpa

1600 Tonnen Salz lagern allein auf der Filderebene, um die Straßen in Vaihingen und Möhringen schnee- und eisfrei zu halten.

Filder - Zwar sieht es derzeit nicht nach Schneefall aus, und die Wettervorhersage für die nächste Woche kündet nicht von einem Wechsel, aber die Stadt ist dennoch auf den Wintereinbruch vorbereitet. Die Salzlager, sagt Annette Hasselwander, „wurden auf das Maximum aufgefüllt“. Hasselwander arbeitet für die Abfallwirtschaft Stuttgart, die wiederum für den Streudienst in der Landeshauptstadt zuständig ist. Und in den acht Silos lagert derzeit die Menge von 3600 Tonnen Streusalz. 1600 Tonnen davon befinden sich in Lagern auf der Filderebene zwischen Vaihingen und Sillenbuch. Die Fahrzeuge sind jederzeit bereit, bei schlechtem Wetter auszurücken. „Die Winterdienstperiode beginnt planmäßig Anfang November und geht bis Ende März“, sagt Hasselwander.

Zwar sind im Ernstfall stadtweit bis zu 33 Fahrzeuge und Mitarbeiter im Einsatz, aber nicht alle Straßen können sofort von Schnee und Eis geräumt werden. Deshalb wird das Streusalz zuerst auf Haupt- und Durchgangsstraßen gestreut. Davon gibt es in Stuttgart immerhin 420 Kilometer – etwa die Kaltentaler Abfahrt, der Möhringer Landstraße, die Vaihinger Straße und natürlich die Nord-Süd-Straße, um nur einige zu nennen.

Streuplan legt die wichtigsten Straßen fest

„Entsprechend dem Streuplan werden zuerst die Fahrbahnen der Dringlichkeitsstufe eins geräumt und gestreut“, sagt Hasselwander. „Wenn diese verkehrssicher sind und es die Witterung zulässt, folgen die Fahrbahnen der Dringlichkeitsstufe zwei, drei und zum Schluss der Rest.“ Bei der Stufe zwei handelt es sich um insgesamt 210 Kilometer Verbindungsstraßen und solchen, die durch Wohngebiete führen. In der Stufe drei sind insgesamt 355 Kilometer steile Straßen enthalten, die zwar für den städtischen Verkehr nicht sonderlich wichtig sind, aber auf denen die Autos bei Glatteis gefährlich ins Rutschen kommen können.

Die vielen Straßen, die etwa auf dem Fasanenhof oder in Dürrlewang direkt an den Haustüren vorbeiführen, gehören indes zum Rest. Insgesamt sind das noch einmal 355 Kilometer. „Die Pflicht zum Winterdienst haben die Kommunen nur auf gefährlichen und verkehrswichtigen Straßenabschnitten und auch nur während der Hauptverkehrszeit“, sagt Hasselwander.

Die Gehwege müssen von den Anwohnern gestreut werden

Auf den Gehwegen ist die Stadt ohnehin fast nie unterwegs. „Üblicherweise wird das auf den Anlieger übertragen“, sagt Bernd Eichenauer von der Straßenverkehrsbehörde. Das Problem ist dabei nur, herauszufinden, wer verantwortlich ist. „Es sind die komplexen Eigentumsverhältnisse, die uns Schwierigkeiten bereiten“, sagt Eichenauer. „Es geht nicht darum, dass man räumen muss, sondern wer.“ Im Falle eines Unfalls haftet nämlich der Hausbesitzer, wenn er den Gehweg vor seinem Gartenzaun nicht streut.

Freilich „muss niemand um Mitternacht aufstehen und räumen“, sagt der Mann von der Straßenverkehrsbehörde. Zwischen 7 und 21 Uhr sollten die Wege aber gestreut sein. Das gilt im Übrigen auch für die Radwege, die am Haus vorbeiführen.

In wenigen Fällen übernimmt das die Stadt. So werden die Hauptdurchgangswege in Parks und Grünanlagen geräumt. Und die Radwege werden dort, wo sie auf die Straßen aufgemalt sind, auch gleich in einem Schwung von Schnee und Eis befreit.