Die Baden-Württemberger müssen sich vor Ostern auf größere Warnstreiks im öffentlichen Dienst einstellen. Foto: dpa

Die Gewerkschaft Verdi plant in Baden-Württemberg vor Ostern größere Warnstreiks. Betroffen werden Eltern von Kindergartenkindern und Patienten von kommunalen Kliniken sein.

Stuttgart - Die Baden-Württemberger müssen sich vor Ostern auf größere Warnstreiks im öffentlichen Dienst einstellen. Nach ersten Aktionen werde es in der kommenden Woche immer mehr „spürbare Arbeitsniederlegungen“ geben, teilte die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch in Stuttgart mit. Betroffen werden demnach Eltern von Kindergartenkindern und Patienten von kommunalen Kliniken sein.

Verdi will bei Streikaufrufen in Krankenhäusern aber die regionalen Auswirkungen der Grippewelle berücksichtigen. Verdi-Bundeschef Frank Bsirske kündigte an, dass auch Flughäfen betroffen sein könnten, wenn auch nicht direkt in den Ferien.

Gespräche ohne Annäherung

Die zweite Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen war am Dienstag ohne Annäherung zu Ende gegangen. Verdi-Landeschef Martin Gross sagte: „Die größten staatlichen Überschüsse in der Geschichte der Bundesrepublik und kein Angebot für die eigenen Beschäftigten: Das passt wie die Faust aufs Auge.“

Am Freitag erwartet Verdi zu einer Streikparade in Mannheim rund 500 Auszubildende und junge Beschäftigte aus ganz Baden-Württemberg. Sie pochen auf einen vollen Urlaubsanspruch von 30 Tagen. Verdi und der Beamtenbund fordern sechs Prozent mehr Lohn, mindestens 200 Euro mehr im Monat. Im Land betrifft die Forderung den Arbeitgebern zufolge rund 316 000 Beschäftigte in mehr als 800 Kommunen.

Keine Rückschlüsse auf Verhandlungsstand

Der Präsident der kommunalen Arbeitgebervereinigung VKA, Thomas Böhle, sagte zu den Ankündigungen der Gewerkschaft: „Dass Verdi mit Warnstreiks gedroht hat, ist erstens nichts Neues und lässt zweitens keinen Rückschluss auf den Verhandlungsstand zu.“