Perfekt: Gentian Lekaj stürmt künftig eine Etage höher in der Oberliga für den 1. Göppinger SV. Foto: Archiv Yavuz Dural

Vor dem Spiel in Essingen ist zudem die Verpflichtung des neuen Sportdirektors perfekt.

Echterdingen - Die Spatzen hatten es bereits von den Dächern gepfiffen, nun ist es fix: Der Fußball-Verbandsligist Calcio Leinfelden-Echterdingen hat den Ex-Profi Angelo Vaccaro als neuen Sportdirektor verpflichtet. Der 37-Jährige, der in seiner Karriere unter anderem für den VfB Stuttgart, die Spvgg Unterhaching und den FC Augsburg spielte, steigt in den Goldäckern mit sofortiger Wirkung ein und soll nun bereits bei der Kaderplanung für die nächste Saison entscheidend mitwirken. Das Wunschziel ist klar: der Filderclub will dann in Richtung Oberliga angreifen – wobei zumindest vier Kicker des aktuellen Aufgebots bei diesem Vorhaben keine Rolle mehr spielen werden. Sie stehen vor der schweren Auswärtsaufgabe an diesem Samstag beim Staffelkrösus TSV Essingen als Abgänge fest.

Gentian Lekaj zum 1. Göppinger SV, Dimitrios Vidic zum SSV Reutlingen – das hatte sich wie berichtet bereits abgezeichnet gehabt. Mittlerweile haben beide bei diesen Vereinen Verträge unterschrieben. Der Torjäger und der Rechtsverteidiger steigen im Gegensatz zu ihren Noch-Teamkollegen also schon in diesem Sommer in die nächsthöhere Spielklasse auf. Außerdem werden Rene Brunner (zum Bezirksligisten GSV Maichingen) und Martini Lombaya die Echterdinger nach nur einem Spieljahr wieder verlassen. Beide haben es bisher nicht über eine Reservistendasein hinausgeschafft.

Zugänge von den Stuttgarter Kickers?

Demgegenüber hat beim Thema Neuzugänge nun Priorität, die durch Lekajs und Vidics Wechsel entstandenen Lücken zu schließen. „Wir brauchen für vorne wieder einen, der garantiert zweistellig trifft“, sagt der Trainer Francesco Di Frisco. Ob jener Srdjan Savic heißen könnte? Wie aus zuverlässiger Quelle zu hören ist, gehört der bosnische Ex-Profi zum Calcio-Kandidatenkreis – trotz seines bereits fortgeschrittenen Fußballeralters von 34 Jahren. Bislang schlüpft Savic für den Fildernachbarn SV Bonlanden ins Trikot. Eine andere Spur führt zu den Stuttgarter Kickers – praktischerweise einer der Ex-Vereine des Neueinsteigers Vaccaro. „Wir werden uns zusammensetzen und schauen, ob wir von dort etwas kriegen können“, sagt der Präsident Franjo Biberovic. Es wäre nicht das erste Mal. Der nun vor dem nächsten Karriereschritt stehende Vidic war vor zwei Jahren auch von den „Blauen“ zu Calcio gekommen. Den gleichen Weg ging in diesem Winter der Linksverteidiger Felix Gerber. Aus Echterdinger Sicht Beispiele, die durchaus zur Nachahmung taugen.

Freilich: zumindest für Di Frisco sind das aktuell nur Randaspekte. Für ihn zählt, wie er betont, weiter vor allem eines: nämlich die ja immerhin noch über fünf Spieltage laufende aktuelle Runde. In jener sieht er die Seinen vor einem „Highlight-Spiel, vom Gegner her ähnlich wie unser Pokalknüller gegen Ulm“. Der Gastgeber Essingen galt zum Saisonbeginn nicht von ungefähr als Topfavorit auf den Titel. Nominell ist keine Mannschaft in der Staffel so hochkarätig aufgestellt wie der Ostalbclub. Nach einer dann aber missratenen Hinrunde plus Trainerwechsel arbeitet der Tabellenvierte nun an einer Aufholjagd. Unter dem neuen Coach Beniamino Molinari haben die Essinger einen zwischenzeitlichen Neun-Punkte-Rückstand zu Platz zwei auf drei Zähler reduziert.

Im Hinspiel war Calcio beim 1:4 chancenlos. „Ich stand an der Seitenlinie und wusste nicht, was noch machen“, erinnert sich Di Frisco. Und dieses Mal? Mit der Rückkehr der zuletzt Fehlenden Josip Pranjic und Endrit Syla hat der Trainer jedenfalls alle Mann an Bord.