Harry Brambach ist sehr beliebt im Tennisclub. Er will nun andere ranlassen. Foto: Bürkle

Harry Brambach ist sichtlich beliebt beim TEC Waldau. Fast 20 Jahre hat er die Geschicke des Vereins gelenkt, jetzt sind seiner Meinung nach andere dran.

Degerloch - Wenn Harry Brambach im ClubRestaurant des TEC Waldau sitzt, vergehen nur wenige Minuten, in denen er nicht angesprochen wird. Immer wieder wird er gegrüßt, meist folgt ein freundschaftlicher Händedruck und von den Damen ein Küsschen auf die Wange. Zweifellos, der Mann ist beliebt in dem Tennis-Verein unterm Fernsehturm.

Diese Beliebtheit kommt nicht von ungefähr. 19 Jahre lang hat Harry Brambach als Vorsitzender die Geschicke des TEC Waldau gelenkt, vor Kurzem hat er das Amt an seinen Nachfolger Christoph von Eynatten übergeben. Neunmal war er wiedergewählt worden, und bei der jüngsten Vereinsversammlung, als er seinen Rücktritt bekannt gab, standen die Mitglieder auf und klatschen ihm zu Ehren minutenlang.

Brambach trennt sich nach und nach von seinen Ehrenämtern

„Es war eine gute Zeit, wir hatten immer eine gewisse Einheit und Zufriedenheit im Club“, sagt Brambach im Rückblick. Doch nun sei es genug. Der Sillenbucher ist inzwischen 68 Jahre alt. In den nächsten fünf Jahren will er nach und nach seine vielen Ehrenämter abgeben, „es wird Zeit, dass andere ihre Ideen einbringen“, sagt er.

1995 hat Brambach sein Amt angetreten, als der Verein in einer schwierigen Phase steckte. „Es gab Diskussionen über die Ausrichtung des Clubs“, erzählt der Vater dreier Söhne; dem Verein gehört er seit 1984 an. Seinerzeit ging es darum, ob sich der Club eher auf den Breiten- oder Spitzensport konzentrieren solle.

Brambach hatte nach seiner Wahl den richtigen Riecher: Er förderte beides gleichermaßen mit Erfolg. „Das war mir immer wichtig“, betont er. So kommt es, dass der TEC Waldau im Tennissport nach wie vor an der deutschen Spitze mitmischt – die erste Damenmannschaft spielt in der Bundesliga, die erste Herrenmannschaft in der Regionalliga Südwest.

Der Erfolg forderte freilich viel Arbeit

2005 errangen die Damen gar den Deutschen Meistertitel. Gleichzeitig hat der Club in den vergangenen fünf Jahren die Zahl seiner jugendlichen Mitglieder von 130 auf mehr als 300 gesteigert. Bei einer Gesamtzahl von 700 Mitgliedern ist das ein Nachwuchsanteil, von dem andere Vereine nur träumen können.

Die Erfolgsbilanz freilich war mit viel Arbeit verbunden. Denn es gab eine Zeit, „in der der Tennis-Boom vorbei war und wir schwer zu kämpfen hatten“, erzählt Brambach. Der Vorsitzende reagierte und holte die richtigen Leute, die Rechnung ging auf. „Ohne den Geschäftsführer Thomas Bürkle und den Cheftrainer Ralph Weißenberger wäre das nicht möglich gewesen“, sagt Brambach und gibt sich bescheiden.

Mitglieder hat der TEC viele, das Gelände ist gut gepflegt

Nicht nur die Mitgliederzahlen geben Anlass zur Freude, auch das Gelände ist gut gepflegt. Vor zehn Jahren wurde die Vereinsanlage samt Clubhaus modernisiert. „Insofern kann ich schon sagen, dass ich ein geordnetes Haus hinterlasse“, sagt Brambach.

Wenn er jetzt geht, wird er dem Verein weiter verbunden bleiben – schon allein, „weil ich den Sport liebe“, wie er sagt. Auch als Ansprechpartner wird er präsent bleiben. Eines aber will Harry Brambach nicht: sich in die Vorstandsarbeit mischen. „Das würde nicht funktionieren, dazu gibt es auch keinen Grund. Ich bin sicher, dass mein Nachfolger seine Sache gut macht.“