Weinprobe im Weinberg: Die Mitglieder des VdK Möhringen auf einem Foto: z

Die Ortsgruppe des VdK Möhringen gehört zu den größten in Stuttgart. Das Programm ist umfangreich.

Stuttgart-Möhringen - Eingetreten ist Rolf Kübler in den VdK, weil bereits sein Vater Mitglied war. Eine Schussverletzung im Bein hatte diesen zu einem der unzähligen Invaliden des Zweiten Weltkriegs gemacht. Als Rolf Kübler vor 21 Jahren, im Alter von 56 Jahren, dem VdK-Ortsverein Möhringen beitrat, war die Situation bereits eine andere. Da hieß der einstige „Verein der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner“ bereits „Sozialverband VdK“ und war wesentlich breiter aufgestellt: Nicht mehr allein Kriegsinvaliden, von denen es immer weniger gab, waren der Schwerpunkt der Verbandsarbeit. Soziale Gerechtigkeit allgemein war da schon zum Thema des VdK geworden. Menschen mit Behinderung, Rentner mit geringen Bezügen und Arbeitslose und jene, die die Rechtsberatung in Anspruch nehmen wollen, sind heute Mitglieder des Sozialverbands.

Seit 1999 ist Rolf Kübler Vorsitzender der Ortsgruppe Möhringen und damit einer der größten VdK-Ortsgruppen in der Stadt. Von den 29 Gruppen sind nur die Sektionen Bad Cannstatt und Zuffenhausen größer. Die VdK-Ortsgruppen sind die unterste Ebene des Verbandes und das „Gesicht vor Ort“. Allerdings, und das betont Kübler, ist er nur kommissarisch Vorsitzender. „Mir war es wichtig, dass der Ortsverein erhalten bleibt“, sagt der 77-Jährige. „Wenn einmal der Vorsitzende fehlt, wird es schwer“, ist seine Erfahrung. Seine Arbeit als kommissarischer Vorsitzender unterscheidet sich nicht von der eines normal gewählten Amtsinhaber. Bislang hat sich niemand gefunden, der das Ehrenamt übernimmt. Aber Kübler hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass er sich von seinem Posten irgendwann zurückziehen kann.

Dabei sei es nicht schwer, neue Leute für die Vorstandsarbeit zu gewinnen, nur den Vorsitz will niemand übernehmen. „Ich will die Leute ja auch nicht überfahren“, sagt Kübler. Denn es wäre nichts damit gewonnen, neue Mitglieder sofort in Ämter zu heben – und diese streichen kurze Zeit später die Segel. Wer sich engagiere, solle ins Amt hineinwachsen. Das Programm des VdK Möhringen ist umfangreich. Einmal im Monat findet der Stammtisch in der Gaststätte „Anno 1897“ am Möhringer Bahnhof statt. Im Schnitt 15 Mitglieder schauen dort vorbei. Einmal im Jahr findet der „Frauenschwätznachmittag“ statt, ein Ausflug nur für die weiblichen Mitglieder des VdK. „Nur ich und der Busfahrer dürfen dabei sein“, sagt Kübler und lacht freundlich. Außerdem gibt es jedes Jahr als Höhepunkt den Sechstagesausflug. Zum vergangenen, der ins Salzburger Land führte, hatten sich 37 Teilnehmer angemeldet. Darunter waren nicht nur Mitglieder des VdK, sondern auch von den Naturfreunden und vom Turnerbund – Vereine, mit denen der VdK Möhringen kooperiert. „Jünger als 60 Jahre ist niemand von denen, die mitfahren“, sagt Kübler. Allerdings werde auf jeden eingegangen, so dass auch 90-Jährige dabei sein können. Nachwuchssorgen hat die Möhringer Ortsgruppe des VdK nicht. „Die meisten Leute, die sich melden, sind zwar älter“, sagt Kübler, was in der Natur der Sache liege. „Aber es melden sich oft neue Mitglieder.“ Wichtig sei die Gemeinschaft. „Wir lassen keinen alleine. „Wer ins Krankenhaus kommt, bekommt Besuch von einem Vereinskameraden. Verstirbt ein Mitglied, gibt es einen Kranz.“

VdK Möhringen:

Anschrift: Plieninger Straße 91 A
Telefon: 0711 / 72 22 272
Homepage:
http://vdk.de/cgi-bin/cms.cgi?ID=bw1
Vorsitzender: Rolf Kübler (kommissarisch) Gründungsjahr: 1946 Mitgliederzahl: rund 200

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