Gastronomen am Vaihinger Markt dürfte es freuen: Die Gebühren Foto: Archiv Kratz

Für die Bewirtung auf dem Vaihinger Markt werden von 2013 an geringere Gebühren fällig.

Vaihingen - Die Gastronomen am Vaihinger Markt können sich freuen. Denn mit hoher Wahrscheinlichkeit müssen sie im kommenden Jahr weniger bezahlen, wenn sie in der schönen Jahreszeit wieder draußen bewirten wollen. Bislang werden dafür die selben Gebühren fällig, wie wenn sie ihre Tische und Stühle auf der Königstraße aufgestellt hätten: nämlich 4,80 Euro pro Quadratmeter und Monat. Denn der Vaihinger Markt ist, was die Außenbewirtschaftung anbelangt, in die Kategorie S – die teuerste Kategorie überhaupt – eingeordnet.

Der Vaihinger Bezirksbeirat hat das bereits im Herbst 2010 kritisiert und eine Ausnahmeregelung gefordert. Demnach sollte die Verwaltung den Platz in die Straßenkategorie 2 einstufen. Dann würden nur noch 3,30 Euro fällig werden. Die Lokalpolitiker begründeten die Forderung damit, dass man sich seit Jahren um eine Belebung des Vaihinger Markts bemühe. Hierfür seien die Straßenwirtschaften wichtig. Doch das Essen müsse preisgünstig sein, damit trotz der Konkurrenz durch die nahe gelegene Schwabengalerie genügend hohe Umsätze erzielt werden könnten. Mit den hohen Gebühren würden sämtliche Bemühungen zur Belebung des Markts konterkariert. Darin waren sich die Lokalpolitiker schon damals einig.

Die Mitglieder des Gemeinderats sahen es genauso. Die CDU griff das Thema im Februar 2011 in einem Antrag auf. Als dieser keine Wirkung zeigte, wagten SPD, Grüne und FDP im Sommer 2011 einen erneuten Vorstoß und verfassten einen gemeinsamen Antrag: Sie forderten, dass es zeitnah zumindest eine „kleine Lösung“ für den Vaihinger Markt und den Löwenmarkt in Weilimdorf geben müsse.

Ein großer Schritt in die richtige Richtung

Nun hat das Drängen der Stadträte und der Bezirksbeiräte Wirkung gezeigt. Die Verwaltung hat am Dienstag im Umwelt- und Technikausschuss (UTA) eine neue Gebührenordnung vorgelegt. Demnach soll der Vaihinger Markt künftig in die Kategorie 3 eingeordnet werden. Das bedeutet, das die Außengastronomie künftig vier Euro pro Quadratmeter und Monat kostet. Die UTA-Mitglieder haben der Vorlage am vergangenen Dienstag ohne Aussprache zugestimmt. Am Mittwoch, 10. Oktober, beschäftigt sich noch einmal der Verwaltungsausschuss mit dem Thema. Das letzte Wort hat dann der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 11. Oktober.

Die Herabstufung des Vaihinger Markts von der Kategorie S in die Kategorie 3 ist zwar nicht ganz das, was sich die Gastronomen, Bezirks- und Stadträte erhofft hatten – aber immerhin ein „großer Schritt in die richtige Richtung“, wie es Roswitha Blind formuliert, die SPD-Fraktionsvorsitzende im Stuttgarter Gemeinderat.

Auch Wolfgang Meinhardt ist vorerst zufrieden. „Wir kommen von der teuersten Stufe runter – und das deutlich schneller als zunächst gedacht“, sagt der Bezirksvorsteher. Dieser, wenn auch kleine Erfolg mache deutlich, dass es sich lohne, an einer Sache dran zu bleiben. Man müsse nun die Situation auf dem Vaihinger Markt weiter beobachten. „Wenn die Gebührensenkung noch nicht reicht, müssen wir eben noch einmal nachjustieren“, sagt Meinhardt.