Das Team der Stadtteilbibliothek Vaihingen hat die Schülerwochen ins Leben gerufen. In Seminaren und bei kleinen individuellen Schulungen sollen die Mädchen und Jungen unter anderem das richtige Recherchieren im Netz lernen.
Vaihingen - Drei Buchstaben sind es, die bei vielen Eltern blankes Entsetzen auslösen: GFS. Die Abkürzung steht eigentlich für Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen. Doch für viele Mütter und Väter bedeutet GFS viel mehr, nämlich dass die „ganze Familie schuftet“.
Das weiß auch Veronika Geng. Sie ist bei der Stadtbibliothek Stuttgart für den Bereich Koordination Informationstechnik zuständig. „Die Fragestellungen, die die Schüler heute bearbeiten müssen, sind oft sehr komplex. Da kommen nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Eltern an ihre Grenzen“, sagt Geng. Die Stadtbibliothek wolle Hilfe zur Selbsthilfe leisten und habe darum die Schülerwochen ins Leben gerufen. Bis zum 18. Juli bieten die Mitarbeiter spezielle Schulungen an. „Wir wollen die Mädchen und Jungen bei der Suche nach Informationen und der professionellen Erstellung und Gestaltung von Referaten und Präsentationen unterstützen“, sagt Veronika Geng. Dabei gehe es nicht nur um die GFS-Prüfungen, sondern natürlich auch um die vielen Projekt- und Hausarbeiten, welche die Mädchen und Jungen inzwischen anfertigen müssen sowie die verschiedenen Abschlussprüfungen.
Der Ort für die Schulungen ist die Stadtteilbibliothek, Vaihinger Markt 6. Mit ihrem Lernstudio ist die Zweigstelle besonders gut dafür geeignet. Das Angebot richtet sich jedoch an alle Stuttgarter Schüler. Für Geng sind die Schülerwochen auch eine Möglichkeit, das Lernstudio neu zu beleben und Jugendliche auf diese Einrichtung aufmerksam zu machen. An drei Samstagen im März zeigt Aytekin Celik in einer jeweils dreistündigen Schulung, wie man eine professionelle Folienpräsentation am PC erstellt. Wer schon weiß, wie das geht, aber noch ein technisches Problem zu lösen hat, sollte donnerstags zwischen 13 bis 18 Uhr oder freitags zwischen 14 und 16 Uhr ins Lernstudio kommen. Dann sind ehrenamtliche Experten vor Ort, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Das richtige Recherchieren lernen
Doch es geht nicht nur um die technische Seite. Veronika Geng ist es wichtig, dass die Schüler lernen, wie man im Internet richtig recherchiert. „Die heutigen Schüler gehören der Generation der digital natives an“, sagt Geng. Sie seien mit Computern, dem Internet und Mobiltelefonen groß geworden. Das bedeutet jedoch noch lang nicht, dass sie sich in den damit einhergehenden Medienfluten auch zurecht finden. Oftmals nutzten sie lediglich Google als Suchmaschine und das Internet-Lexikon Wikipedia. „Dort findet man aber keine verlässlichen Informationen“, betont Geng. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass die richtige Suche nach Informationen im Internet in den Schulen nicht gelehrt wird. Diese Lücke wolle die Stadtbibliothek schließen.Darum können die Schüler bis zum 18. Juli jeden Freitag im Vaihinger Lernstudio das richtige Recherchieren lernen. Eine Mitarbeiterin der Bibliothek stellt in den Schulungen verschiedene Kataloge, Datenbanken und wissenschaftliche Suchmaschinen vor.
Wer gerade keine Zeit für ein ausführliches Seminar hat und nur ein paar Tipps für die Recherche im Buchbestand oder zu geeigneten Internetportalen für sein konkretes Thema benötigt, der kann sich per Mail an die Stadtbibliothek zu einer Referatssprechstunde oder zu einer sogenannten Rechercheunterstützung anmelden.
Veronika Geng ist gespannt, wie die Jugendlichen das Angebot annehmen. Geplant ist, die Schülerwochen im kommenden Jahr in der Zentralbibliothek am Mailänder Platz anzubieten. Dann soll vielleicht auch der Zeitraum noch weiter ausgedehnt werden.