Demonstranten fordern eine Amtsenthebung von Donald Trump. Foto: dpa/Anthony Souffle

Der US-Präsident hätte eine Amtsenthebung verdient. Es ist aber klüger, darauf zu verzichten, kommentiert Christian Gottschalk.

Stuttgart - Auf den ersten Blick sieht das nach einem ziemlich überflüssigen Unterfangen aus. Am 20. Januar, das ist am Mittwoch in einer Woche, wird Joe Biden zum 46. Präsidenten der USA vereidigt. Nochamtsinhaber Donald Trump hat also gerade mal etwas mehr als neun Tage Zeit, um Lügen zu verbreiten und die Welt mit seiner Sicht der Dinge zu beglücken. Und obwohl sein präsidiales Ende absehbar ist, planen die Demokraten nun mit Macht ein Amtsenthebungsverfahren im Schweinsgalopp. Muss das sein? Zwei Gründe sprechen dafür. Zum einen schreit dieser unsägliche Umgang des Präsidenten mit der verlorenen Wahl, die im Sturm aufs Kapitol gipfelte, nach einer Art von Bestrafung. Zum anderen würde die Amtsenthebung verhindern, dass Trump noch einmal bei Präsidentschaftswahlen antreten darf. Das würde auch dann gelten, wenn das finale Urteil erst nach dem Ende der Amtszeit gesprochen wird. Und das wäre nicht nur für die Vereinigten Staaten ein Segen, sondern für den gesamte Planeten.