Wenn die Wahl und die Stimmenauszählung nur wenige Minuten dauert: Im amerikanischen Dörfchen Dixville Notch gibt es weniger als ein Dutzend registrierte Wähler. Foto: EPA

Die ersten Entscheidungen der US-Präsidentenwahl sind gefallen: Kleine Örtchen im US-Bundesstaat New Hampshire haben seit Mitternacht geöffnete Wahllokale und bereits ausgezählt – weil nur eine Handvoll Wähler dort leben.

Dixville Notch - Die Demokratin Hillary Clinton hat die Abstimmung in Dixville Notch mit vier zu zwei Stimmen gegen Donald Trump gewonnen. Insgesamt setzte sich der Republikaner jedoch in drei Örtchen im US-Bundesstaat New Hampshire, in denen am Wahltag bereits um Mitternacht abgestimmt wurde, mit 32 zu 25 Stimmen durch.

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Das Wahllokal von Dixville Notch öffnet seit 1960 am Wahltag bereits um Mitternacht. Da es in dem Skiort nahe der kanadischen Grenze weniger als ein Dutzend registrierte Wähler gibt, sind Stimmabgabe und -auszählung schnell abgewickelt. Berichten zufolge waren dort in der Nacht zum Dienstag deutlich mehr Journalisten als Wähler.

Insgesamt wurden in Dixville Notch acht Stimmen abgegeben. Neben den vier für Clinton und zwei für Trump erhielt auch der Kandidat der libertären Partei, Gary Johnson, eine, wie auf einer handgeschriebenen Tafel zu sehen war. Eine weitere Stimme ging an den republikanischen Herausforderer von 2012, Mitt Romney, der diesmal gar nicht kandidiert hatte.

Dixville hat bei Wahlen das erste Wort

Im nahegelegenen Millsfield gewann hingegen Trump mit 16 Stimmen gegen nur 4 für Clinton. Ein Wähler votierte hier für Bernie Sanders, den Herausforderer Clintons bei den parteiinternen Vorwahlen. Zwei Stimmen bekam Sanders in dem Ort Hart’s Location, und Johnson gleich drei. Clinton gewann dort mit 17 Stimmen, Trump bekam 14.

In den Dörfern Dixville, Hart’s Location und Millsfield hatten die Wahllokale gleich nach Mitternacht (Ortszeit) geöffnet. Diese werden dann geschlossen, sobald jeder abgestimmt hat. Möglich macht dies ein Gesetz in New Hampshire, das nur für Gemeinden mit weniger als 100 Einwohnern gilt. Die Bewohner von Dixville sind stolz darauf, dass sie bei der Bekanntgabe lokaler Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen traditionell das erste Wort haben.

Kandidaten, die nicht zur Wahl stehen

Nach dem Mehrheitswahlrecht der USA bekommt in 48 der 50 Bundesstaaten der Kandidat, der die meisten Stimmen erhält, auch alle Wahlmänner des jeweiligen Staates. Wähler können auf ihren Wahlzetteln auch Namen von „Write-In“-Kandidaten eintragen, die eigentlich gar nicht zur Wahl stehen.