Die Polizei ermittelt am Tatort in Dadeville. Foto: Getty Images via AFP/MEGAN VARNER

In den USA sind bei einem Schusswaffenvorfall mehrere Jugendliche getötet worden. Sie hatten in Dadeville im US-Bundesstaat Alabama eine Geburtstagsparty gefeiert.

Bei Schüssen während einer Geburtstagsparty im US-Bundesstaat Alabama sind mindestens vier Menschen getötet worden. Zahlreiche weitere seien verletzt worden, teilte die örtliche Polizei am Sonntag mit. Die Behörden machten keine Angabe zum Alter der Opfer oder dem Hintergrund des Vorfalls, der sich am Samstagabend gegen 22.30 Uhr im Ort Dadeville ereignet hatte.

Lokale Medien berichteten unter Berufung auf Ermittlerkreise, die Schüssen seien vor Mitternacht in einem Tanzstudio in der 3000-Einwohner-Ortschaft Dadeville gefallen. Eine Teenagerin habe dort ihren 16. Geburtstag gefeiert, schrieb die Zeitung „Montgomery Advertiser“. Ihr Bruder, ein Highschool-Schüler, sei unter den Todesopfern.

Viele Verletzte zu beklagen

Die Strafverfolgungsbehörde von Alabama erklärte, sie habe zusammen mit der Polizei in Dadeville und der Bundespolizei FBI die Ermittlungen aufgenommen. Auch mehrere Stunden nach dem Vorfall gab die Polizei keine näheren Informationen zu dem oder den Tatverantwortlichen oder den Motiven.

„Derzeit gibt es vier bestätigte Todesopfer und mehrere Verletzte“, sagte ein Behördensprecher. In Medienberichten war von zahlreichen Verletzten die Rede, die in Krankenhäuser der Region eingeliefert worden seien. Im Krankenhaus der Lake Martin Community wurden zunächst 15 meist jugendliche Verletzte aufgenommen. Der Zustand von fünf Verletzten wurde als lebensbedrohlich bezeichnet.

Joe Biden ist erzürnt

Präsident Biden beklagte die Tatsache, dass Kinder in den USA nicht mehr ohne Angst zu einer Party gehen könnten. „Schusswaffen sind die Haupttodesursache für Kinder in Amerika, und die Zahlen steigen - nicht sinken“, sagte er. „Das ist empörend und inakzeptabel.“

Die Gouverneurin von Alabama, die Republikanerin Kay Ivey, drückte den Angehörigen der Opfer von Dadeville im Kurzbotschaftendienst Twitter ihr Beileid aus. Gewaltverbrechen dürften „keinen Platz“ in Alabama haben.

Biden setzt sich seit Langem für eine Verschärfung des Waffenrechts in den USA ein, doch sind bisher alle Vorstöße er am Widerstand der oppositionellen Republikaner gescheitert.

Waffenrecht erregt die Gemüter in Amerika

Das Waffenrecht ist in den USA ein höchst umstrittenes Thema. In dem Land, in dem das Recht auf Waffenbesitz in der Verfassung verankert ist, gibt es Schätzungen zufolge mehr als 393 Millionen Schusswaffen im Besitz der Bevölkerung. Damit kommen auf 100 Einwohner 120 Schusswaffen.

Der Vorfall in Dadeville war nicht der einzige tödliche Schusswaffenangriff in den USA am Wochenende: Am Samstagabend wurden laut Medienberichten in einem Park in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky zwei Menschen durch Schüsse getötet und mindestens vier weitere verletzt. Erst am vergangenen Montag waren in Louisville vier Menschen bei einem Schusswaffenangriff in einer Bank getötet worden. 

Allein seit Jahresbeginn ereigneten sich der Nichtregierungsorganisation Gun Violence Archive zufolge in den USA 163 Angriffe dieser Art mit mindestens vier vom Angreifer verletzten oder getöteten Menschen.