Klicken Sie sich durch unsere Maultaschen-Top 10. Foto: Tourismus-Marketing Baden-Württe

Maultasche ist nicht gleich Maultasche. Wir haben getestet: Unsere Top 10 der Herrgottbescheißerle.

Stuttgart - Maultaschen gehören zu den großen Erfindungen, die das Schwabenland hervorgebracht hat. Am besten sind selbst gemachte, möglichst die von Mama. Menschen in Zeitnot, bekennende Nichtköche und Zugereiste müssen dagegen auf gekaufte zurückgreifen. Und auch hier gilt: Maultasche ist nicht gleich Maultasche. Unsere Top 10 der Herrgottbescheißerle.

Ein Lichtblick sind sie nicht gerade: Leichenblass schwimmen neun Maultaschen in der Fleischbrühe. Eine weitere von jeder Sorte liegt bereit, um bei Bedarf, sprich Hunger zum Einsatz zu kommen. Der Geruch, der sich in der Wohnung verbreitet und dort noch tagelang hängen bleibt, regt allerdings nicht unbedingt den Appetit an.

Doch unansehnliche Optik und eine gewisse strenge Ausdünstung liegen nun mal in der Natur der Maultasche. Außen pfui, innen hui? Wir hoffen, dass dies nicht nur auf selbst gemachte Herrgottsbscheißerle zutrifft. Wir, das sind vier Testpersonen, zwei Damen und zwei Herren, die sich an diesem Abend zusammengetan haben, um zu prüfen, wie es um die armen Menschen steht, die sich - sei es aus Zeitnot, sei es aus Unwissenheit - mit gekauften Maultaschen zufriedengeben.

"Maultasche muss Maultasche bleiben"

Eingekauft haben wir bei acht Stuttgarter Metzgern (frische Ware) und zwei Discountern (eingeschweißte Ware), für einige gab's Empfehlungen von Freunden und Kollegen, andere wurden per Zufall ausgewählt. Eines jedoch stand von Anfang an fest: Es kommt nur das echte, urschwäbische Produkt auf den Teller. Denn wir halten's mit Sternekoch Vincent Klink: "Maultasche muss Maultasche bleiben - und da gehört kein Lachs oder sonstiger Zeitgeist hinein." Was aber steckt sonst so in unseren Testobjekten?

In einigen ziemlich viel Brät. Obwohl so manche Hausfrau auf Hackfleisch pur setzt, gehört diese fein gewolfte Fleischmasse klassischerweise in die Fülle. Zum einen weil es diese ein wenig bindet. Zum anderen, weil Brät günstiger als Fleisch ist. Ein nicht zu vernachlässigendes Argument, da Maultaschen einst ein Armeleute- und Resteessen waren.

Für die Wertung spielt der Preis hingegen eine untergeordnete Rolle. Nur bei Punktgleichheit klettert die günstigere Maultasche in unserer Rangliste nach oben. Punkte verteilen unsere Testesser in den Kategorien Teig, Füllung und Geschmack - jeweils maximal fünf. Doch, so viel sei verraten, die höchst mögliche Ausbeute von 15 Punkten erreicht keine der Herrgottsbscheißerle. Die bekommt nur die von Mutti.