Schnappschuss aus „Überall ist Kunst“ Foto: Theater Rampe/Sara Dahme

Gefühlt bleibt der Frühling aus – die Kunst in der Region blüht umso intensiver. Will die Stuttgarter Kunstvermittlerin Sara Dahme auch deshalb in die Politik?

Die Kunstszene in der Region Stuttgart zeigt sich in der ersten Woche der Pfingstferien sehr vital. Was aber lohnt sich? Hier sind unsere Tipps.

 

Elisa Lohmüller in der Galerie Lauffer

Eine eigenwillige künstlerische Position vertritt die Stuttgarterin Elisa Lohmüller. Selbst sieht sie ihre Arbeit als Versuchsanordnung, in der sie Momente des Zufalls erkennt und einbezieht. „Materialangabe“ nennt Lohmüller denn auch den am Freitagabend eröffneten Blick auf ihre neuen Arbeiten in der Galerie Lauffer in Stuttgart (Reinsburgstraße 178a). Und wer daran gezweifelt hat, dass nicht nur Autos, sondern auch die giftigen Prozesse beim Fahren Kunst sein oder werden können – Lohmüller beweist es. Zu sehen an diesem Samstag von 11 bis 16 Uhr.

Rückenwind für das StadtPalais

Auch das StadtPalais – Museum für Stuttgart profitiert von einer besonderen Landesförderung: 19 nicht staatliche Museen in Baden-Württemberg werden bei der Digitalisierung und Qualifizierung ihrer Sammlungsbestände von der Landesstelle für Museen Baden-Württemberg mit insgesamt rund 300 000 Euro unterstützt. Bei der Bekanntgabe sagte Arne Braun (Grüne), Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, am Mittwoch in Stuttgart: „Die Museumssammlung ist das Herz jeden Museums. Bei der Aufarbeitung besteht bei vielen nicht staatlichen Museen noch Bedarf.“

Kollegenlob für Berthold Mahringer

Künstlerinnen und Künstler sind eher zurückhaltend mit Lob für Kolleginnen und Kollegen. Bei der Schau „Der Ruf der Farbe“ mit Werken des Stuttgarter Malers Berthold Mahringer in den Räumen der Fritz und Hildegard Ruoff-Stiftung in Nürtingen (Schellingstraße 12, Samstag und Sonntag 14 bis 18 Uhr), ist dies anders. Der umfassende Blick auf Mahringers Bildwelt, aber auch seine Holzskulpturen, ist etwa für den Stuttgarter Maler und Installationskünstler Thomas Putze „schlicht eine Entdeckung“. Besonders begeistert zeigt sich Putze, im Rahmen des Nürtinger Outsider-Kunst-Projektes „Coming In“ von 16. Juni an selbst Künstler-Gast in der Ruoff-Stiftung, von der „ungemeinen Farbigkeit der Schwarz-Weiß-Landschaften“ Mahringers.

Sara Dahmes Überraschungen

Als Kunstvermittlerin agiert Sara Dahme in Stuttgart in einer eigenen Liga. Als SPD-Kandidatin für die Kommunalwahl am 9. Juni mischt sie nun auch die Plakatästhetik auf. Dahme und ihr weißes Pferd, aber auch ihre Wortspiele sorgen für freudvolle Debatten, ob es hier um Politik oder um Kunst gehe. Dahme selbst sieht ihre „Kunst statt Kunscht“-Haltung kühler: „Ich möchte in den Gemeinderat, weil ich mich für die Kulturpolitik in Stuttgart einsetzen will. Kulturelle Teilhabe muss inklusiver und zugänglicher werden.“