Der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist enttäuscht vom politischen Establishment Südkoreas. Am Mittwoch hat Ban bekannt gegeben, nicht Präsident werden zu wollen. Foto: Yonhap

Der ehemalige UN-Chef Ban Ki Moon hat überraschend bekannt geben, nicht bei der kommenden Präsidenschaftswahlen in Südkorea zu kandidieren. Als Grund nannte er Enttäuschung.

Seoul - Der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki Moon will nicht für die südkoreanische Präsidentschaft kandidieren. Ban habe die überraschende Bekanntgabe bei einer Pressekonferenz am Mittwoch gemacht, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Ban sagte, er sei vom politischen Establishment des Landes enttäuscht.

Bans Reform von Verleumdung schwer beschädigt

Er habe versucht, sich der Lösung einer nationalen Krise und dem Erzielen von Einheit zu widmen, sagte Ban weiter. Doch sein „reiner Patriotismus“ und sein Dringen auf eine politische Reform seien durch politische Verleumdung und „unechte Nachrichten“, die auf ihn abzielten, schwer beschädigt. Nähere Angaben machte er nicht.

Die südkoreanische Politik ist durch einen massiven Skandal erschüttert worden, der Millionen von Menschen zu Protesten auf die Straßen geführt hat. Die konservative Präsidentin Park Geun Hye wurde ihres Amtes enthoben und die Macht an den Ministerpräsidenten übergeben. Ein Gericht überlegt nun, ob es die Amtsenthebung Parks akzeptiert oder sie wieder ins Amt einsetzt. Sollte Park entlassen werden, fänden die ursprünglich für Dezember geplanten Präsidentschaftswahlen innerhalb von zwei Monaten nach dem Urteil statt.

Favorit ist liberale Moon Jae In

Mit Ban verzichtet eine sehr bekannte Persönlichkeit auf das Rennen um die Präsidentschaft. Er hatte in seinem Heimatland Südkorea nach seiner zehnjährigen Amtszeit als Generalsekretär der Vereinten Nationen viel Aufmerksamkeit bekommen. Allerdings sind seine Beliebtheitswerte in Meinungsumfragen darüber, wer auf Park folgen solle, gesunken. Derzeitiger Favorit ist der Liberale Moon Jae In, der die Wahl 2012 an Park verloren hatte.