OB Frank Nopper (CDU) krempelt die Verwaltung im Stuttgarter Rathaus um. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski/Leif Piechowski

Der Klimaschutz wird ins Amt für Umweltschutz integriert, das Thema Nachhaltige Mobilität wird auf diverse Beigeordnete verteilt, und die Wirtschaftsförderung wandert zum Wirtschaftsbürgermeister. So sehen die Pläne des OB für eine Neuorganisation in der Rathausverwaltung aus.

Die Pläne für die Reorganisation des Geschäftsbereichs von OB Frank Nopper (CDU) nehmen Gestalt an. Nach Informationen unserer Zeitung hat der Rathauschef am Dienstag den Fraktionsvorsitzenden im Rathaus sein Konzept für die Umstrukturierung präsentiert.

Bereits Ende Februar war bekannt geworden, dass der Rathauschef seinen Geschäftsbereich entschlacken möchte. Demnach gibt der OB den Großteil der bei ihm bisher verorteten Stabsstellen und Abteilungen an die Referate seiner Beigeordneten ab. Stattdessen will er eine Art Strategiekreis um sich etablieren, der die Schwerpunktthemen seiner Amtszeit entwickelt und bearbeitet.

OB gibt wichtige Referate und Abteilungen an Bürgermeister ab

Beim OB verbleibt demnach sein persönlicher Referent Thrasivoulos Malliaras und das Referat Verwaltungskoordination, Presse und Internationales unter Andrea Klett-Eininger. Das bisherige Referat für Strategische Planung und Nachhaltige Mobilität wird sich nur noch um Strategische Planung kümmern, das Thema Nachhaltige Mobilität wandert zu Teilen ins Technische Referat von Bürgermeister Dirk Thürnau (SPD), in das Dezernat von Wirtschaftsbürgermeister Thomas Fuhrmann (CDU) sowie zu Umweltbürgermeister Peter Pätzold (Grüne). Im dann neu geordneten Referat sollen ausgewählte Experten die Themen Klima, Bauen, Wohnen, Mobilität, Bildung und Soziales sowie Wirtschaftstransformation, Sicherheit und Smart City bearbeiten.

Wer dort künftig sitzt, ist inzwischen zumindest in Teilen klar: Der bisherige Klimaschutz-Stabsstellenleiter Jan Kohlmeyer, der Beauftragte für Nachhaltige Mobilität Wolfgang Forderer sowie der Wohnungsbaukoordinator Stefan Hohbach. Andere Positionen sind noch offen, ebenso wie die Besetzung der Stelle des Chefstrategen, der den Expertenkreis leiten und dem OB zuarbeiten soll. In Fuhrmanns Zuständigkeit fällt künftig auch die bisher direkt beim OB angesiedelte Abteilung Wirtschaftsförderung. Die Stabsstelle Klimaschutz wiederum wird Umweltbürgermeister Pätzold zugeschlagen.

Der neue Chefkoordinator ist noch nicht gefunden

Die Abteilung Kinderbüro, bisher ebenfalls direkt dem OB unterstellt, übernimmt das Dezernat Jugend und Bildung von Bürgermeisterin Isabel Fezer (FDP), die Abteilung Individuelle Chancengleichheit für Frauen und Männer schlüpft unter das Dach des Sozialreferats von Bürgermeisterin Alexandra Sußmann.

Welche Experten innerhalb der Strategieabteilung künftig etwa für Digitales, Sicheheit und Ordnung sowie Bildung und Soziales zuständig sein werden und ob diese möglicherweise von außen kommen, ist derzeit noch unklar. Auch die Suche nach dem Chefstrategen gestaltet sich nach Recherchen unserer Redaktion schwierig. Ein erster Suchlauf hat offenbar keine Entscheidung über die Besetzung der Stelle gebracht. Gesucht wird eine Person, die dem OB die zuvor ausgearbeiteten Strategien für seinen Kernthemen so präsentiert, dass Noppers Vorstellungen von der Zukunft der Stadt sichtbarer werden.

Dem Vernehmen nach soll der Verwaltungsschuss des Gemeinderats die Reorganisation des OB-Referats am 18. Mai beraten, am 19. Mai entscheidet dann der Gemeinderat über die neue Struktur an der Rathausspitze. Sie soll zum 1. Juli in Kraft treten.