Sechs Deutsche sind nach dem Überfall in Äthiopien nach Addis Abeba gebracht worden.

Addis Abeba - Nach dem tödlichen Überfall auf eine europäische Reisegruppe im Nordosten Äthiopiens sind zwölf Überlebende in die Hauptstadt Addis Abeba gebracht worden. Darunter seien auch sechs deutsche Touristen, bestätigte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts (AA) am Donnerstag in Berlin.

Fünf Urlauber verloren ihr Leben

Bei der Attacke in der Danakil-Wüste waren in der Nacht zum Dienstag fünf Urlauber erschossen worden, darunter zwei Deutsche. Zwei weitere Deutsche werden nach AA-Angaben noch vermisst.

Nach Angaben der Regierung in Addis Abeba wurden bei dem Überfall zwei Deutsche und zwei äthiopische Begleiter gekidnappt. Ob es sich dabei um die beiden vermissten Deutschen handelt, war zunächst unklar. Die AA-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern. Der Krisenstab in Berlin und die deutsche Botschaft arbeiteten mit Hochdruck an der Aufklärung des Falls, sagte die Sprecherin.

Deutsche Opfer aus Cottbus und Schleswig-Holstein

Einer der Toten ist ein 58 Jahre alter Theatertechniker aus Cottbus. Sein Vater sagte der Nachrichtenagentur dpa, er habe am Mittwoch vom gewaltsamen Tod seines Sohnes erfahren. Die Familie sei vom Auswärtigen Amt über den tragischen Vorfall informiert worden. "Mein Sohn wollte sich mit der zweiwöchigen Reise in die äthiopische Vulkanwüste einen Lebenstraum erfüllen", sagte der 82-Jährige. Es sei bereits die dritte Äthiopien-Reise seines Sohnes gewesen, weil ihn die vielen Völkerstämme dort interessierten.

Der zweite getötete Deutsche stammt vermutlich aus Schleswig-Holstein. Es gebe entsprechende Hinweise, sagte ein Sprecher der Kieler Innenministeriums. Zu der Reisegruppe hätten insgesamt 27 Touristen gehört, hieß es in einer Mitteilung, die auf der Webseite des äthiopischen Außenministeriums veröffentlicht wurde.