Martin Häge Foto: /Bischof

Der langjährige Bürgermeister von Aidlingen ist am Sonntag im Alter von 88 Jahren gestorben.

Er sei ein Bürgermeister „vom alten Schlag“ gewesen, sagt ein Weggefährte von Martin Häge. Der ehemalige Bürgermeister von Aidlingen ist am 16. Juli im Alter von 88 Jahren verstorben. Vielen im Ort ist er noch ein Begriff, führte er die Geschicke der Heckengäu-Gemeinde doch 36 Jahre lang: von 1964 bis ins Jahr 2000. Damals trat er nicht mehr zu einer Wiederwahl an und wurde vom heute noch amtierenden Ekkehard Fauth abgelöst. Außerdem saß Häge von 1971 bis 2004 für die Freien Wähler im Böblinger Kreistag.

Einwohnerzahl verdoppelt sich beinahe

Häge übernahm das Aidlinger Rathaus in einer Phase des rapiden Aufschwungs und Baubooms. So wuchs die Einwohnerzahl Aidlingens von 5000 bei seinem Amtsantritt auf über 9000 bei seinem Ausscheiden. In seine Zeit fiel die Sanierung der Ortsmitte mitsamt Verlegung des ortsbildprägenden Baches Aid – was zunächst von kritischen Diskussionen begleitet war. „Doch hinterher waren davon alle begeistert“, sagt Bürgermeister Ekkehard Fauth. Diese Art des klugen Vorantreibens von kommunalen Projekten gegen manche Widerstände hätten Häge ausgezeichnet, dies gelang ihm auch bei der Sanierung des Deufringer Schlosses.

So sei es seinem Fingerspitzengefühl zu verdanken, dass die Eingemeindung der vormals eigenständigen Gemeinden Deufringen und Dachtel vergleichsweise harmonisch verlief und Aidlingen mit seinen Teilorten mehr und mehr zusammenwuchs.

Häge-Stiftung kümmert sich um Menschen, die unverschuldet in Not kamen

Häge engagierte sich im Ruhestand sozial und gründete eine nach ihm benannte Stiftung, die unverschuldet in Not geratene Menschen unterstützt. Neben seinem Wirken in der Gesellschaft engagierte er sich für den Sport und stand jahrelang an der Spitze des Tennis-Clubs Aidlingen. Für seine Verdienste wurden Martin Häge im Jahr 1989 das Bundesverdienstkreuz am Bande und im Jahr 2012 die Verdienstmedaille des Landkreises Böblingen verliehen. Mit dem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2000 wurde er in Aidlingen zum Ehrenbürger ernannt. Die Beerdigung findet am Samstag, 22. Juli, um 13 Uhr auf dem Friedhof in Aidlingen statt.