Viele kamen ins Bürgerhaus. Foto: Helmut Pangerl

Bei einer Typisierungsaktion im Bürgerhaus Mundelsheim lassen sich 176 Menschen registrieren. Viele mehr kommen außerdem, um durch Geldspenden zu helfen.

Ein kleiner Ort rückt zusammen: In Mundelsheim ist ein kleiner Junge an Leukämie erkrankt. Der Zweijährige braucht eine Stammzellenspende, um wieder gesund zu werden. Derzeit bekommt er Chemotherapie, um den Blutkrebs in Schach zu halten, ein Stammzellenspender für ihn wird noch gesucht. Familie und Freunde haben am Samstag in Mundelsheim eine Typisierungsaktion für den kleinen Friedrich auf die Beine gestellt.

Zwar kann man noch nicht sagen, ob bei dieser Aktion vielleicht ein Spender für Friedrich gefunden wurde – dazu wird es noch mehr Untersuchungszeit bei der DKMS brauchen. Aber die Spender-Kartei der DKMS ist jedenfalls weiter gewachsen: 176 Menschen registrierten sich bei der Aktion in Mundelsheim. „Das mag jetzt nach nicht so viel klingen“, sagt der Bürgermeister Boris Seitz. „Aber die DKMS sagt, dass es für unsere Ortsgröße ein guter Wert ist.“

Rund 800 Online-Registrierungen

Zudem waren ja im Vorfeld schon rund 800 Online-Registrierungen für Friedrich und andere Erkrankte zusammengekommen. Außerdem war am Samstag im Mundelsheimer Bürgerhaus auch sonst einiges los. Etwa 400 Menschen kamen, auch wenn sich nicht alle registrieren lassen konnten, weil sie beispielsweise älter als 55 Jahre alt waren. Manche kamen daher auch einfach nur, um Kuchen zu kaufen oder zu spenden.

Einer der Helfer war Dietmar Beck aus Marbach. Als er von der Aktion für Friedrich gehört hat war für ihn klar: Er wird am Samstag dabei sein und das Helferteam vor Ort unterstützen. Denn er selbst hat bereits Stammzellen gespendet. Vor vielen Jahren ließ er sich bei der DKMS als potenzieller Stammzellspender aufnehmen. 2004 erhielt er den Anruf, dass er das passende Match für einen Patienten sei. Die so genannte periphere Blutspende lief dann problemlos ab. Für Dietmar Beck war es ein „gutes Gefühl, das Richtige getan zu haben“ – und daher ruft er seine Mitmenschen auf, sich ebenfalls zu registrieren.

Im Bürgerhaus Mundelsheim drehten sich am Samstag die Gespräche um Friedrich und seine Familie. Ende vergangenes Jahr fiel den Eltern auf, dass ihr aufgeweckter, lebhafter und sehr aktiver Junge plötzlich schlapp und lustlos wirkte und vermehrt blaue Flecken bekam. Ein Arztbesuch brachte die Diagnose Blutkrebs. Seine einzige Überlebenschance ist eine Stammzellspende. Der Wunsch von allen im Bürgerhaus am Samstag: Hoffentlich klappt’s.

R egistrieren können Interessierte sich auch im Internet unter www.dkms.de/friedrich . Wer zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich dort ein Set für einen Wangenabstrich bestellen.