Jens Hampp (links) und Ben Hille alias Bang & Cherry sind die Macher und Resident-DJs der neuen Gay-Partyreihe Pump im Climax Institutes. Foto: /: Claudius Desanti Menéndez

Was in Berlin ein Hit im Nachtleben ist, kommt nun nach Stuttgart: Am 22. April wird die erste „Sexpositiv-Party“ im Climax Institutes gefeiert. Dahinter verbirgt sich keine Orgie, erklären die Macher, es gehe darum, die Sexualität anderer „wertfrei anzunehmen“.

In Berlin ist „sexpositiv“ ein Trendwort, das für immer mehr Partys ausgerufen wird. Doch wer unter diesem Begriff eine wilde Orgie versteht, bei der alle wahllos Sex mit- und durcheinander haben, liegt absolut falsch. „Sexpositiv ist ein Ausdruck für Vielfalt und Toleranz“, erklärt Ben Hille von Bang & Cherry, einer der beiden Macher und Resident-DJs der neuen „sexpositiven“ Queer-Partyreihe Pump im Climax Institutes an der Calwer Straße in Stuttgart. Es gehe darum, das, was man selbst und was andere empfinden, was einen erregt, anzunehmen und nicht zu verurteilen. Dies bedeute aber auch, Grenzen zu respektieren.

Die Botschaft lautet: Jeder Körper ist zu respektieren

Für die erste „Sexpositiv-Party“ im Kellerclub der Calwer Straße am 22. April lautet der Dresscode: „Sporty, kinky, topless“. Sportlich, unkonventionell, ein bisschen verrückt, schulterfrei oder oben ohne dürfen die Gäste kommen – oder auch ganz anders, eben so, wie sie sich wohlfühlen. Die Botschaft lautet: Jeder Körper ist zu respektieren. Dies bedeute, dass man sich feiert, ohne Angst haben zu müssen, dafür von anderen aufgrund der eigenen Freizügigkeit verurteilt zu werden. Die sexuelle Vielfalt soll eine Plattform erhalten.

Als Gast kommt DJ Farhan aus Berlin

Die neue Gayreihe Pump will – dem Namen entsprechend – mit pumpenden Beats von House bis Techno einheizen. Jedes Mal dabei sind Jens Hampp und Ben Hille alias Bang & Cherry Mal als Resident-DJs. Die beiden beerben im Climax die Reihe Avoid, die nach zehn Jahren beendet worden ist, „mit neuem Schwung“. Als Gast präsentieren sie zum Auftakt Farhan. Seine Wurzeln als DJ liegen in der queeren Techno-Szene Torontos. Inzwischen lebt er in Berlin und hat dort unter anderem am Berghain gespielt. Das Warm-up kommt vom Climax-Chef Michael Gottschalk höchstpersönlich.

Ein April-Scherz des Climax-Chefs sorgt für Unruhe

Gottschalk hat mit einem April-Scherz für Unruhe gesorgt. In einem Post bei Facebook verkündete er am 1. April, das Climax Institutes für immer zu schließen. Am nächsten Tag erklärte er, dass er mit den Fake News auf Probleme habe hinweisen und sensibilisieren wollen. „Wir haben tatsächlich eine sehr schwierige Zeit hinter uns gebracht“, schreibt er. Das „alte Publikum“ sei aus verschiedenen Gründen nur unvollständig wieder ins Clubleben zurückgekehrt. Die neue Generation habe „coronabedingt“ den klassischen Einstieg in das Clubleben völlig anders erlebt als ihre Vorgänger. Darüber hinaus hätten sich die musikalischen Vorlieben geändert und die Leute hätten weniger Geld für Freizeitaktivitäten zur Verfügung.

Mit „Hingabe und Herzblut“ habe das Climax Institutes weiterhin eine Zukunft, erklärt Gottschalk, dies hätten die zahlreichen Kommentare zum Aprilscherz gezeigt. Mal wolle mit „diversen Änderungen und Anpassungen“ der neuen Zeit gerecht werden. Eine Erneuerung ist die sexpositive Party Pump am 22. April. Bis Mitternacht gibt es vergünstigten Eintritt.