Seit 2020 hat sich die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen nicht verändert. Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn/Andrea Warnecke

Auch im Jahr 2023 hat sich die Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen nicht verkleinert. Ein wichtiger Grund: Frauen arbeiten häufiger in schlechter bezahlten Berufen.

Frauen haben im Jahr 2023 in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger verdient als Männer. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, erhielten Frauen mit durchschnittlich 20,84 Euro einen um 4,46 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer (25,30 Euro). Im langfristigen Vergleich sank jedoch der unbereinigte „Gender Pay Gap“: Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 betrug der geschlechterspezifische Verdienstabstand noch 23 Prozent. Seit 2020 verharrt er bei 18 Prozent.

Nach wie vor ist der unbereinigte Gender Pay Gap in Ostdeutschland deutlich kleiner als in Westdeutschland: In Ostdeutschland lag er im Jahr 2023 bei 7, in Westdeutschland bei 19 Prozent.

Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit

Frauen in Deutschland sind bei der Geburt ihres ersten Kindes durchschnittlich rund 30 Jahre alt. Ab diesem Alter stagniert ihr durchschnittlicher Bruttostundenverdienst laut Bundesamt nahezu, während er bei den Männern mit zunehmendem Alter fast stetig ansteigt.

Ein wichtiger Grund für die Verdienstlücke ist demnach, dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird. Außerdem sind sie häufiger in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt als Männer, was ebenfalls mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht.