Mit der Niederlage gegen Olympiasieger Frankreich ist für Deutschland das Turnier beendet. Foto: AFP/ROBERT ATANASOVSKI

Die deutschen Handball-Frauen haben bei der Europameisterschaft ihre ohnehin nur noch minimale Chance auf eine Medaille nicht nutzen können. Titelanwärter Frankreich ist zu stark.

Der Traum vom EM-Halbfinale ist für die deutschen Handballerinnen endgültig geplatzt - und auch das Spiel um Platz fünf ist in weite Ferne gerückt. Nach einer 21:29 (9:13)-Niederlage gegen Olympiasieger Frankreich muss die DHB-Auswahl weiter auf die erste internationale Medaille seit WM-Bronze 2007 warten und auf ein kleines Handball-Wunder hoffen, um zumindest noch das für die Olympia-Qualifikation eventuell bedeutsame Platzierungsspiel zu erreichen. Beste Werferin für das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch war am Dienstagabend vor 300 Zuschauern in Skopje Rückraumspielerin Alina Grijseels mit sieben Toren. 

Während die im Turnier weiter ungeschlagenen Französinnen und Montenegro vorzeitig das Ticket für das Halbfinale buchten, geht Deutschland mit 2:6 Zählern als Tabellenfünfter in das Hauptrundenfinale gegen das punktgleiche Team aus Rumänien am Mittwoch (15.30 Uhr/Sportdeutschland.tv). Nur wenn Spanien und die Niederlande (beide 3:3) ihre letzten Spiele verlieren und die DHB-Auswahl gewinnt, würde der erhoffte Sprung auf Rang drei sicher gelingen.  

Nach dem vorherigen 35:34 von Montenegro gegen Rumänien war klar, dass nur ein Sieg gegen Frankreich die Mini-Chance aufs Halbfinale erhalten würde. Dieses Wissen schien die deutsche Mannschaft zu Beginn ein wenig zu hemmen, denn Frankreich zog schnell auf 3:0 davon. Erst nach sechs Minuten gelang Grijseels das erste Tor. 

Am Ende steht eine deutliche Niederlage

Der Treffer wirkte zunächst wie eine Initialzündung. Nach gut elf Minuten war beim 4:4 der Gleichstand hergestellt. Großen Anteil daran hatte Torfrau Katharina Filter, die mit etlichen Paraden ein starker Rückhalt war. 

Dass es in der Folge nicht zu einer erstmaligen deutschen Führung reichte, lag einmal mehr an den bekannten Schwächen im Abschluss. Immer wieder wurden beste Chancen vergeben. So zog der Favorit Mitte der ersten Halbzeit vom 6:6 über 9:6 auf 12:7 (25.) davon, was der Bundestrainer angesichts der sich nun auch häufenden technischen Fehler mit großem Unmut an der Seitenlinie verfolgte.

Nach dem Wechsel keimte kurz Hoffnung auf, als das DHB-Team den Rückstand beim 12:14 auf zwei Tore verkürzte. Doch es folgten erneut Fehlwürfe und technische Fehler, wodurch eine mögliche Aufholjagd immer wieder im Ansatz gestoppt wurde. Da half es auch nichts, dass der Kampfgeist stimmte. 

Zehn Minuten vor Schluss lag Deutschland beim 16:20 immer noch mit vier Toren zurück und konnte der Partie gegen einen in allen Belangen überlegenen Gegner auch in der Schlussphase keine Wende mehr geben. So stand am Ende eine deutliche Niederlage.