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Gespräch mit einem begeisterten Touristen in Rothenburg, der schon 110 Länder besucht hat.

Rothenburg - Zwei Wochen ist unser Autor unterwegs auf Deutschlands längster Autobahn, der A7. Im fränkischen Rothenburg ob der Tauber ist er im Epizentrum des Mittelalter-Tourismus gelandet.

Kameras, wohin das Auge schaut. Noch ist es lange hin bis zur Hochsaison, und doch drängen sich im historischen Städtchen Rothenburg ob der Tauber die Touristen. Fast die Hälfte von ihnen kommt aus dem Ausland, die meisten aus Japan und den USA. Wir haben auf dem Marktplatz Neil Mizen getroffen.

Herr Mizen, warum steht Rothenburg auf Ihrem Reiseplan?

Meine Frau und ich machen zum ersten Mal eine Flusskreuzfahrt. Wir sind zwei Wochen lang von Amsterdam bis Wien unterwegs. Das macht großen Spaß. Das Schiff ist toll, das Essen ausgezeichnet, das Personal sehr freundlich. Wir kannten vorher niemanden von den anderen Reisenden, es ist aber eine harmonische Gruppe entstanden.

Rothenburg liegt aber nicht am Main.

Nein, wir haben das als Sonderausflug gebucht. Das hat uns fast hundert Euro gekostet. Wir sind um 8.30 Uhr von Bord gegangen, eine Stunde lang mit dem Bus hergefahren und sind um 16 Uhr wieder zurück.

Ist das nicht ein ziemlich kurzer Abstecher?

Wir waren schon einmal hier. Wir lieben die Atmosphäre und die alten Häuser. Doch wir wissen natürlich, dass das nicht das typische Deutschland ist. Wir tun hier einen Schritt zurück in die Vergangenheit, das ist der reinste Zeitsprung.

Manche Touristen aus Übersee denken, alle Deutschen wohnen in Fachwerkhäusern.

Diese Leute müssen noch viel dazulernen.

Welche anderen Orte haben Sie schon gesehen?

Wollen Sie eine ehrliche Antwort? Ich konnte mir bis auf Köln die Namen gar nicht alle merken. Überall schmeckt das Bier, und die Mädchen sind hübsch. Mehr braucht man nicht. Wir besuchen immerhin 14, 15 Städte während unserer Kreuzfahrt. Aber meine Frau und ich sind das Reisen gewohnt.

Sind Sie oft unterwegs?

Wir sind schon in 110 Ländern gewesen. Deutschland besuchen wir zum vierten Mal.

Das ist beeindruckend. Wo hat es Ihnen am besten gefallen?

Einen Favoriten haben wir nicht. Wir haben eine spektakuläre Reise nach Vietnam gemacht und Tunesien sehr genossen. Aber es war noch kein Trip dabei, den wir nicht gemocht haben. Und es geht weiter. Im September besuchen wir Indonesien.

Und jetzt sitzen Sie auf dem Marktplatz in Rothenburg und Ihre Gruppe ist weit und breit nicht mehr zu sehen.

Ich bin ein bisschen schlecht zu Fuß, deshalb habe ich die Tour abgebrochen. So kann ich mein Tempo selbst wählen, ab und zu ein Bier trinken und mit den Leuten ins Gespräch kommen. So gefällt mir das Reisen am besten.