Die Kriminalpolizei ermittelt gegen den Ehemann der toten Feuerwehrfrau. Foto: IMAGO/Christian Ohde

Furchtbare Wendung in einem tragischen Fall: Die Kriminalpolizei Ludwigsburg verdächtigt den Ehemann der jungen Feuerwehrfrau, ihren Tod verursacht zu haben.

Nach den bisherigen Ermittlungen halten Kriminalpolizei Ludwigsburg und Staatsanwaltschaft den Ehemann der am Sonntagmorgen in Marbach ums Leben gekommenen jungen Feuerwehrfrau der Tötung und der Brandstiftung für tatverdächtig. Er wurde noch am Sonntag vorläufig festgenommen und nach einer Vorstellung bei einem Haftrichter am Montag in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen.

Dieses Resultat der polizeilichen Ermittlungen dürfte nach dem tragischen Tod der jungen Frau ein weiterer harter Schlag für ihre ohnehin zutiefst erschütterten Kameradinnen und Kameraden sein. Sie hatten noch am Montagnachmittag für den Ehemann, die zweijährige Tochter und weitere Angehörige ein Spendenkonto eingerichtet und allen ihr tiefes Mitgefühl ausgedrückt.

Gesamte Mannschaft im Ausnahmezustand

Am Sonntag gegen 4 Uhr früh war die Feuerwehr zu einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus im Eisenachweg gerufen worden, in dem die 28-Jährige mit ihrem gleichaltrigen Ehemann und ihrer zweijährigen Tochter lebte. Das Feuer erwies sich als unproblematisch und schnell zu löschen, doch im stark verrauchten Keller fanden die Einsatzkräfte dann gegen 5 Uhr die Leiche ihrer Kameradin. „Sie war Feuerwehrfrau mit Leib und Seele und sehr beliebt“, so Kreisbrandmeister Andy Dorroch.

Noch am Sonntag hatte er die gesamte Marbacher Mannschaft aus dem Einsatz genommen; die Feuerwehrleute aus den benachbarten Kommunen Affalterbach und Erdmannhausen waren für sie eingesprungen. Auch den ganzen Montag über waren die Marbacher nicht in Einsatzbereitschaft; die Alarmkette sei geändert worden, erklärte der Kreisbrandmeister. Vor Ort kümmerten sich Notfallseelsorger um die Einsatzkräfte. „Auch wenn es banal klingt: Zunächst einmal ist es wichtig, ihnen klarzumachen, dass Gefühlsausbrüche jeder Art völlig normal sind“, so Dorroch.

Montagabend soll geklärt werden, wie es weitergeht

Durch den Brand in dem Kellerraum war starker Rauch in den Wohnkomplex gelangt, der aus zwei Mehrfamilienhäusern besteht. Die etwa 40 Bewohnerinnen und Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Von ihnen wurde nach bisherigem Kenntnisstand niemand verletzt, sie konnten später in ihre Wohnungen zurück.