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Ausgerechnet vor dem wichtigen Spiel in der Champions League gegen Unirea Urziceni (20.45 Uhr im Live-Ticker) hat Jens Lehmann mal wieder für Ärger gesorgt. Der VfB-Keeper kritisierte Mitspieler und Vorstand.

Stuttgart - Der Torhüter Jens Lehmann wird für sich beanspruchen, bei all seiner Erfahrung das richtige Gespür für Situationen zu haben. Außerhalb des Rasens aber scheint es nicht besonders ausgeprägt zu sein.

Jens Lehmann - 40 Jahre in Bildern

Vor Wochen etwa hatte der Keeper des VfB Stuttgart auf der Mitgliederversammlung der Roten Sportvorstand Horst Heldt düpiert – und per Videobotschaft Verstärkungen gefordert. Und jetzt sorgt Lehmann ausgerechnet vor dem entscheidenden Spiel um den Einzug ins Champions-League-Achtelfinale (Mittwoch, 20.45 Uhr bei uns im Live-Ticker) gegen Unirea Urziceni wieder für Ärger.

In einem Fernsehinterview, das vor der Partie ausgestrahlt wird, greift er nicht nur Teamkollegen an, sondern auch die Vereinsführung, der er indirekt vorwirft, sich von den wütenden Fans erpresst haben zu lassen. "Wenn man die Stärke hat und auch die Qualität, Entscheidungen zu treffen, die dem öffentlichen Verlangen widersprechen, fährt man auf Dauer besser", sagte Lehmann. Und mit Blick auf einige Kollegen, die ihm angeblich seine nun gestrichenen Sonderrechte neideten, erklärte er: "Aus meiner Erfahrung im Fußball sollte man immer sehen, dass man den Schwachen im Verein zuhört, aber nie das macht, was die Schwachen verlangen." Die sportliche Lage schätzte er so ein: "Ich weiß nicht, ob das eine Frage der Verunsicherung oder der Qualität ist - zumindest bei einigen."

Jens Lehmann & Co - die Leitwölfe der Liga

Als Teambuildingmaßnahme ist das nicht zu deuten - und so verwundert es kaum, dass die Führungsriege des VfB genervt und sauer auf Lehmanns Vorstoß reagierte. "Im Vorstand haben wir andere Themen, als über die freien Tage einzelner Spieler zu sprechen", sagte Präsident Erwin Staudt. Horst Heldt will sich erst nach dem Spiel heute zum Fall äußern.