Nach einem Restaurantbesuch war ein Mann an einer Vergiftung mit flüssigem Ecstasy-Wirkstoff gestorben, der in eine Champagnerflasche gefüllt worden war. Foto: dpa/Armin Weigel

Im Jahr 2022 hatten im bayerischen Weiden acht Menschen aus einer Champagnerflasche getrunken, die statt mit dem edlen Getränk mit dem flüssigen Ecstasy-Wirkstoff MDMA gefüllt war, ein Mann starb. Nun wurde ein Verdächtiger festgenommen.

Im Fall einer mit Ecstasy gefüllten Champagnerflasche in einem Lokal in Weiden in Bayern hat der Zoll einen Tatverdächtigen ermittelt. Ein 35 Jahre alter Mann aus Polen sei in den Niederlanden festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert worden, teilte der Zoll am Donnerstag mit. Die Staatsanwaltschaft werfe ihm fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung und Handeltreiben mit Betäubungsmitteln vor. Ein Ermittlungsrichter in Weiden habe Untersuchungshaft angeordnet. Die Suche nach möglichen Mittätern gehe weiter.

In der Nacht zum 13. Februar 2022 hatten in Weiden acht Menschen gemeinsam aus einer Champagnerflasche getrunken, die jedoch statt mit dem edlen Getränk mit dem flüssigen Ecstasy-Wirkstoff MDMA gefüllt war. Polizeiangaben zufolge hatte sich kein Champagner in der Flasche befunden. Ein Mann starb, sieben Gäste wurden verletzt. Wenige Tage später gab es einen ähnlichen Vorfall in den Niederlanden, bei dem vier Menschen verletzt wurden. Später wurden in Deutschland weitere solcher Flaschen entdeckt.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz hatte im vergangenen Jahr bereits eine Warnung ausgesprochen. Sollte der Inhalt der Flaschen - anders als bei Champagner üblich - nicht perlen und eine rötlich-braune Farbe sowie Anisgeruch haben, sollte nicht davon getrunken werden. „Probieren Sie nichts“, warnte die Behörde. Selbst das Schmecken ohne Schlucken könnte schon zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. „Die Einnahme eines kleinen Schlucks kann tödlich sein“, hieß es in der Warnung.