Prince starb an einer Überdosis. Foto: Invision

Sein plötzlicher Tod im April war für Fans, Freunde und Kollegen ein Schock. Nun geben die Ermittler bekannt, dass Musiker Prince an einer Überdosis Schmerzmittel gestorben ist – und das es ein Versehen war.

Chicago - Der US-Popstar Prince ist an einer versehentlichen Überdosis des Schmerzmittels Fentanyl gestorben. Das teilte der zuständige Gerichtsmediziner auf Twitter mit. Zuvor hatten Medien bereits über eine Überdosis als Todesursache berichtet. Der Tod des Sängers wurde in der Mitteilung als Unfall deklariert. Das synthetische Opioid Fentanyl wird als Schmerzmittel benutzt und gilt als besonders riskant. Die Gefahr einer Überdosierung ist sehr groß.

Prince war am 21. April tot auf seinem Anwesen im US-Staat Minnesota aufgefunden worden. Er wurde 57 Jahre alt. Die Ermittlungen konzentrierten sich rasch darauf, ob der Musiker an einer Überdosis starb und ob ein Arzt ihm in den Wochen vor seinem Tod Medikamente verschrieben hatte.

Weniger als eine Woche vor seinem Tod hatte das Flugzeug von Prince für eine medizinische Behandlung eine Notlandung im US-Staat Illinois gemacht. Damals befand sich der Sänger auf der Rückkehr von einem Konzert in Atlanta. Die AP und andere Medien berichteten basierend auf anonymen Quellen, dass Prince bewusstlos an Bord der Maschine gefunden worden sei. Rettungskräfte hätten ihm Narcan gespritzt - ein Gegenmittel, das bei einer vermuteten Überdosis Schmerzmittel verabreicht wird.

Zwei Ärzte im Visier der Ermittler

Bei den Ermittlungen zum Tod des „Purple Rain“-Sängers sind die Namen von mindestens zwei Ärzten aufgetaucht. Darunter ist ein Hausarzt, der Prince zwei Mal in den Wochen vor dessen Tod behandelt hatte. Er gab gegenüber Ermittlern an, dem Musiker Medikamente verschrieben zu haben. Um welche es sich dabei genau handelte, wurde nicht bekannt. Der Mediziner sah Prince nach Angaben aus einem Durchsuchungsbefehl am 7. und 20. April.

Bei dem zweiten Mediziner handelt es sich um einen Suchtspezialisten aus Kalifornien. Dieser war am 20. April aus dem Umfeld von Prince gebeten worden, dem Sänger zu helfen. Der kalifornische Arzt schickte seinen Sohn am selben Abend nach Minnesota, wo der Sänger lebte. Er war auch unter denjenigen, die am nächsten Morgen den regungslosen Körper des Musikers gefunden hatten, wie der Anwalt des Arzts, William Mauzy, sagte.

Der Sohn des Mediziners, der selbst kein Arzt ist, hatte Buprenorphin bei sich, ein Medikament, das zur Behandlung einer Opioid-Sucht eingesetzt werden kann, wie Mauzy sagte. Der Sohn habe vorgehabt, das Mittel einem Arzt in Minnesota zu geben, der Prince am 21. April besuchen wollte.

Ruf als gesund lebender Mensch

Zwei Wochen vor seinem Tod hatte Prince Konzerte in Atlanta abgesagt und das mit Unwohlsein begründet. Am 14. April trat er dann doch noch in der Stadt auf. Anschließend folgte die Notlandung in Moline in Illinois. Eigentlich sollte er zwei Auftritte in St. Louis absolvieren, doch sagte er diese kurz vor seinem Tod ab.

Der Musiker hatte einen Ruf als gesund lebender Mensch. Einige seiner Freunde sagten, sie hätten bei Prince niemals irgendwelche Anzeichen für einen Drogenkonsum bemerkt. Seine langjährige Freundin Sheila E. sagte aber der AP, dass der Sänger körperliche Schwierigkeiten durch seine Auftritte gehabt habe. Sie verwies auf Hüft - und Knieprobleme.