Matthias Klink als Gustav von Aschenbach im „Tod in Venedig“ Foto: Oper

In Stuttgart hat der Regisseur und Choreograf Demis Volpi die Oper „Tod in Venedig“ von Benjamin Britten aufgeführt. Das Werk nach der Novelle von Thomas Mann entwickelt einen eigenen Sog. In der Titelpartie des Gustav von Achenbach brilliert Matthias Klink.

Stuttgart - Benjamin Brittens letzte Oper von 1973 fußt auf Thomas Manns Novelle „Der Tod in Venedig“ und reflektiert, nicht anders als die Vorlage, die Stellung des Künstlers in der Gesellschaft. Außerdem geht es um die Sublimierung homoerotischer, pädophiler Sehnsüchte. Der Dirigent Kirill Karabits macht den Orchesterpart der Stuttgarter Neuinszenierung zu einem spannenden Stück Kammermusik, und Matthias Klink singt die tragende Partie des Aschenbach mit so großer Hingabe, dass die Premiere zu einer Klink-Gala wird. Auch Georg Nigl glänzt als mephistophelischer Todesbote. Die Bilder des Stuttgarter Hauschoreografen Demis Volpi entwickeln zwischen den verschiebbaren, labyrinthischen Plexiglaswänden von Katharina Schlipfs Bühne einen eigenen Sog, und David Moore ergänzt den Gesang des Apoll tanzend auf zwingende Weise.