Thomas Cookverabschiedet sich von der in Großbritannien beliebten Billigurlaubsmarke „Club 18-30“ für junge Leute. Foto: dpa

Thomas Cook verkauft die in Großbritannien beliebte Billigurlaubsmarke „Club 18-30“ für junge Leute. Der Reiseveranstalter will jetzt ein stilvolleres Clubhotel-Programm anbieten.

London - Bye-bye Ballermann: Der Reisekonzern Thomas Cook verabschiedet sich von der in Großbritannien beliebten Billigurlaubsmarke „Club 18-30“ für junge Leute und baut ein stilvolleres Clubhotel-Programm auf. Bis zum Sommer sollten bis zu 15 neue Häuser unter der Marke „Cook’s Club“ eröffnet werden, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. Sie soll gehobenen Standard für Kunden mit kleinem Geldbeutel bieten. „Club 18-30“ stand dagegen rund fünf Jahrzehnte lang für feuchtfröhliche Reiseerlebnisse mit vielen Partys - etwa in Palma auf Mallorca, wo einst im Strandclub Ballermann Sangria mit Strohhalmen aus Plastikeimern getrunken wurde.

Alkohol trinken aus Eimern ist auf Mallorca schon länger verboten, und Thomas Cook will andere Kundengruppen gewinnen. „Wir haben ein Klientel im Auge, das schöne coole Bilder auf Instagram posten will“, erklärte Konzernchef Peter Fankhauser. Das erste Hotel der Mitte April vorgestellten achten Hotelmarke des Konzerns geht im Juni auf Kreta an den Start.

Anstieg des Betriebsgewinns erwartet

Die gestiegene Beliebtheit von Reisen nach Griechenland, in die Türkei und nach Ägypten kurbelten im ersten Halbjahr das Geschäft des Reisekonzerns an. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 3,28 Milliarden Pfund. Der für das Winterhalbjahr typische operative Verlust sank um fünf Prozent auf 169 Millionen Pfund. Für Wachstum sorgten die Fluggesellschaften, darunter die deutsche Tochter Condor.

Durch die Pleite von Air Berlin und der britischen Monarch konnten die Cook-Airlines ihre Buchungszahl um 18 Prozent steigern. Analysten prognostizieren für das Gesamtjahr einen Anstieg des Betriebsgewinns um sieben Prozent auf 352 Millionen Pfund. „Kurz vor der wichtigsten Reisesaison des Jahres sehe ich uns in allen Märkten hervorragend aufgestellt“, sagte Fankhauser.