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Die Stiftung Theodor-Heuss-Haus feiert 2014 drei Jahrestage mit besonderen Veranstaltungen. Zum einen hätte der Alt-Bundespräsident 130. Geburtstag gehabt, zum anderen sind es 60 Jahre, dass er zum zweiten Mal zum Bundespräsident gewählt wurde, und sein Todestag jährt sich zum 50. Mal.

S-Nord - Drei runde Jahrestage stehen 2014 an, die Grund genug sind für die Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus, das Jahr zum Theodor-Heuss-Jahr zu erklären. Zum einen hätte der Alt-Bundespräsident am 31. Januar 2014 Geburtstag gehabt – den 130. Und zum anderen sind es 60 Jahre, seit Heuss zum zweiten Mal zum Bundespräsident gewählt wurde. Außerdem jährt sich sein Todestag am 12. Dezember zum 50. Mal.

„Das möchten wir zum Anlass nehmen, um besonders an Theodor Heuss zu erinnern“, sagt Thomas Hertfelder, Geschäftsführer der Stiftung, und stellt besonders die unterschiedlichen Rollen Heuss’ heraus: „Er war Journalist, Ökonom, Publizist, Politiker, Mitbegründer der FDP, einer der Väter des Grundgesetzes und schließlich Bundespräsident.“ Für Ludwig Theodor Heuss war er aber nur eines: der Großvater. „Ich kann mich leider nicht an ihn erinnern, nur an seinen Tod und an dieses Haus, in dem ich als Kind gespielt habe“, erzählt der Enkel des ersten Bundespräsidenten. Ihm ist die Verbindung von Heuss’ Leben und Wissen zur heutigen Zeit wichtig. „Welche aktuellen Fragen finden ihr Echo in der Geschichte? Wir leben ja immer auf den Wurzeln der Vergangenheit.“

Vortrag von Joachim Gauck

Der Reigen der besonderen Veranstaltungen beginnt bereits in der kommenden Woche: Bundespräsident Joachim Gauck hält die diesjährige Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung am 12. Dezember an der Universität Stuttgart. „Theodor Heuss steht für vieles, aber auch dafür, dass das öffentliche Reden wieder etwas galt, nachdem es in der NS-Zeit so stark beschädigt worden war“, meint Hans-Herwig Geyer, Pressesprecher der Universität. Aufgrund der Sicherheitsvorschriften bei einem Besuch des Bundespräsidenten sind alle Eintrittskarten für die Vorlesung bereits vergeben – wer bisher keine hat und nicht registriert ist, wird auch nicht eingelassen. „Man kann nicht spontan vorbeikommen“, betont Thomas Hertfelder.

Anders sieht das bei den weiteren geplanten Veranstaltungen aus: Am Sonntag, 15. Dezember, ist der Besuch des Theodor-Heuss-Hauses den ganzen Tag kostenlos, und es finden mehrere Themenführungen mit dem Titel „Im Zwiegespräch“ statt. Im Februar 2014 geht es um eine weitere Facette des Menschen Heuss: bei einer Lesung werden von ihm verfasste Gedichte vorgetragen.

Zwei Ausstellungen sind geplant

Außerdem plant die Stiftung zwei Ausstellungen: „In der einen, die voraussichtlich Ende Oktober eröffnet wird, geht es darum, wie Theodor Heuss in der Kunst dargestellt wird“, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Gudrun Kruip. Der Arbeitstitel lautet „Theodor Heuss: Büsten“. Die andere Ausstellung wiederum ist nicht fürs Theodor-Heuss-Haus gedacht, sondern soll ab Sommer 2014 durch Schulen, Rathäuser und anderen Einrichtungen in ganz Deutschland wandern: „Farbe bekennen“ beschäftigt sich in interaktiven Ausstellungsstücken mit Heuss und seiner Frau Elly Heuss-Knapp. Geplant ist, die Eröffnung im Stuttgarter Rathaus abzuhalten.

Im nächsten Jahr erscheint auch der achte und letzte Band der Stuttgarter Ausgabe der Edition Theodor Heuss. Dazu ist aus den rund 60 000 Briefen ausgewählt worden, die Heuss zu Lebzeiten schrieb. Neben einer wissenschaftlichen Tagung sind zwei Buchvorstellungen mit Lesung angesetzt: im März 2014 zu den Briefen 1954 bis 1959, also aus der Zeit als Bundespräsident, und im Juni zu den Briefen 1959 bis 1963. Dies waren die letzten Jahre vor Heuss’ Tod, die er in dem Haus am Killesberg verbrachte, das heute zu Erinnerungsstätte und Museum geworden ist.