Das Regal im Museum der Alltagskultur soll sich bald füllen. Foto: Landesmuseum Württemberg/Jonathan Leliveldt Foto:  

Das Museum der Alltagskultur in Waldenbuch will Migrationsgeschichten erzählen. Diesbezüglich befindet sich jedoch kaum etwas in der Sammlung. Mithilfe von Community-Kuratoren und einer Sammlungswerkstatt soll sich das jetzt ändern.

Was als erstes auffällt, wenn man die neue Sammlungswerkstatt – die auch ein Ausstellungsraum ist – im Museum der Alltagskultur besucht: Es gibt wenig zu sehen. Wer Objekte zum annoncierten Thema „Familie und Migration“ erwartet, sieht zunächst gar nichts. Zwar befinden sich in dem vielfächrig überdimensionierten Billy-Regal an der Wand eine Haarschneidemaschine, ein Poesiealbum und ein gerahmtes Bild. Aber alle drei Objekte sind zwecks Sonnenschutz mit Planen verhüllt, die der willige Betrachter anheben muss, sofern er den Zeugnissen schmerzhafter Migration ansichtig werden will. Er müsse noch mal mit den Restauratoren reden, ob der Sonnenschutz wirklich nötig sei, vor allem bezüglich der Haarschneidemaschine, sagt Markus Speidel, der Museumsleiter.