Ein Saal des Theaterhauses Stuttgart im Oktober 2015: Wieder einmal gut gefüllt. Die Kultureinrichtung floriert. Die Stadt will ihr einen Ergänzungsbau verschaffen Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Tanztruppe Gauthier Dance soll auf dem Pragsattel eine echte Perspektive für ihre Entwicklung bekommen. Außerdem fehlt es dem Theaterhaus an Parkplätzen, Kulissen- und Lagerflächen. OB Fritz Kuhn empfiehlt einen Ergänzungsbau mit Nettokosten von rund 27 Millionen Euro.

Stuttgart - Der Ergänzungsbau für das Theaterhaus Stuttgart soll ein großer Wurf werden. An diesem Mittwoch wollen Stadtverwaltung und Stadträte nicht-öffentlich mit dem Weichenstellen beginnen. Der Verwaltungsausschuss bekommt von OB Fritz Kuhn (Grüne) eine Vorlage aufgetischt, die unserer Zeitung vorliegt. Er schlägt vor, den Ergänzungsbau unter anderem zu einem Tanzzentrum zu machen, in dem die Theaterhaus-Balletttruppe Gauthier Dance „eine klare Perspektive für eine Weiterentwicklung“ erhält. Aber auch die freie Tanzszene soll nach Jahren der Heimatlosigkeit hier mit einem Tanzstudio endlich wieder ein Dauerdomizil bekommen.

Stadträte sollen das Projekt voranbringen

Kuhn empfiehlt also einen Befreiungsschlag. Der Ergänzungsbau soll 220 Pkw-Stellplätze bieten und zwei Tanzhallen, außerdem Ersatz für Tanzprobenräume, Kulissen- und Lagerräume, die das Theaterhaus 2018 beim Löwentor aufgeben muss. Der Neubau mit Bistro würde knapp 140 Veranstaltungen im Jahr ermöglichen, das Stammhaus entlasten und als Lärmschutz für geplante Wohnhäuser in der Nachbarschaft dienen. Die Nettokosten dürften sich auf 27 Millionen Euro summieren. An Zuschüssen erhofft sich die Verwaltung 4,8 Millionen Euro aus einem Förderprogramm des Bundes für Städtebau, weitere 6,7 Millionen Euro vom Land.

Der ungedeckte Betriebsaufwand für den Ergänzungsbau wird auf 930 000 Euro pro Jahr geschätzt. Obwohl das Theaterhaus bestens floriert, könne es davon nichts übernehmen, erklärte Kuhn. Am 17. Dezember soll der Gemeinderat den Auftrag geben, dieses Projekt genauer zu planen. Kosten dafür: 1,5 Millionen.