Verhüllte Leichen liegen wenige Tage nach dem Massaker, am 11. Oktober aufgereiht auf dem Boden in Beeri. Foto: AFP/JACK GUEZ

Einige ihrer brutalsten Taten hat die Hamas im Kibbuz Beeri begangen. Eine aus Tübingen stammende Frau die noch bis vor kurzem in dem Kibbuz wohnte, beschreibt, wie sie das Massaker in eine schreckliche Zwischenwelt gestoßen hat.

Die Szene fühlt sich unwirklich an, wie Hanna Herwig da so vor ihrem Kaffee sitzt. Alles so schön friedlich hier an diesem regnerisch-trüben Morgen in einem der gemütlichen Cafés in der Tübinger Altstadt. Im Hintergrund ist nur das gedämpfte Stimmengewirr der anderen Gäste zu hören. Hanna Herwig geht es nicht gut, sie ist verängstigt . Ihr richtiger Name wurde für diesen Text daher von der Redaktion geändert. Und sie ist traumatisiert. Die Terrorgruppe Hamas hat einige ihrer brutalsten Taten am 7. Oktober im Kibbuz Beeri verübt, eine Landwirtschaftskooperative rund fünf Kilometer von Israels Grenze mit dem Gazastreifen entfernt und seit zwölf Jahren Herwigs Heimat. Mehr als 100 bis an die Zähne bewaffnete Terroristen überrannten das Kibbuz und töteten, folterten, vergewaltigten, brandschatzten und plünderten viele Stunden lang.