An der Einmündung Talstraße/Mercedesstraße klafft noch eine Baugrube wegen der Pollereinbauten. Foto: seb/red

Das Abwehrkonzept zum Schutz vor Anschlägen mit Lastwagen auf Menschenmengen wird aktuell am Neckarpark umgesetzt. Bei Veranstaltungen sollen die Einschränkungen bis Ferienende vorbei sein, verspricht die Stadt.

Beim Weg zum Stadion steht den Fußballbegeisterten am Wochenende zum Bundesligastart noch ein Hindernis im Weg: Die Bauarbeiten für die Terrorabwehranlagen am Neckarpark sind noch nicht fertiggestellt. Bis zum Ende der Sommerferien soll diese Beeinträchtigung noch andauern. Dann sei wieder alles für den Verkehr – zu Fuß oder mit Fahrzeugen – freigegeben. Damit die Anreise zum Stadion dennoch zügig klappe, würden die für die Baustellen in Anspruch genommenen Flächen so weit wie möglich zurückgebaut. Die Baugruben werden gesichert und abgesperrt, um Unfallgefahren zu vermeiden. So werde man bei allen Veranstaltungen und den Heimspielen des VfB vor Ende der Sommerferien vorgehen. Der VfB spielt an diesem Samstag gegen den VfL Bochum, dann empfängt der Verein am 2. September ist er wieder nach Ferienende zuhause den SC Freiburg.

Die Poller sind Teil des Schutzkonzeptes der Stadt und werden auch mit Blick auf die fünf Spiel der Fußballeuropameisterschaft, die 2024 in Stuttgart angesetzt sind, errichtet. Die Planungen dafür begannen nach den Anschlägen von Nizza und Berlin im Jahr 2016. In beiden Städten waren Attentäter mit Lastwagen in Menschenmengen gerast, in Nizza auf einer belebten Promenade, in Berlin bei einem kleinen Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz.

104 feste und 43 versenkbare Poller sollen die Veranstaltungsstätten am Neckar schützen. Das Schutzkonzept greift bereits seit 2019 in der Innenstadt. Dort wurden unter anderem an der Marktstraße, der Bolzstraße und der Königstraße zum Schutz des Schlossplatzes Poller verbaut: Aus allen Richtungen soll die Zufahrt abgesperrt werden können.

2019 wurden versenkbare Poller in der Königstraße eingelassen. Foto: ebe/red

Die Poller sollen einen 40 Tonnen schweren Lastwagen bei einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern stoppen können. Bei den Stellen, die geschützt wurden, hat sich die Stadt mit der Polizei abgestimmt. Nach den Anschlägen in Nizza und Berlin waren zunächst Betonleitwände aufgestellt worden, um in einem ersten Schritt eventuelle Nachahmer und Trittbrettfahrer zu stoppen.