So hat Teodor Currentzis am Donnerstagabend Mahler dirigiert Foto: SWR/Moritz Metzger

Das SWR-Symphonieorchester hat unter seinem Chefdirigenten Teodor Currentzis in Stuttgart Gustav Mahlers neunte Sinfonie aufgeführt. Mit Luigi Nonos „Hay que caminar soñando“ als zweitem Programmteil stießen die Musiker die Tür zur Neuen Musik weit auf.

Stuttgart - Man hätte hinausgehen können: mit jenem vierfachen Piano im Herzen, mit dem sich Gustav Mahler am Ende seiner letzten vollendeten Sinfonie gleichsam aus dieser Welt hinaus schleicht. Traurig träumend hätte man nach neunzig erfüllten Minuten die Liederhalle verlassen und jener Phrase des „Oft denk’ ich, sie sind nur ausgegangen“ aus den „Kindertotenliedern“ nachlauschen können, die der Komponist im Finale seiner Neunten noch einmal herbei zitiert. Mit Blick auf eine am Ende fast vollständig abgedunkelte Bühne hätte man dann einen schönen, eindrucksvollen Abschied genossen, ziemlich ungetrübt von dem Gedanken, dass an Endpunkten ja auch etwas Neues beginnen könnte.