Vor den Australien Open in Topform: Alexander Zverev Foto: IMAGO/AAP/IMAGO/STEVEN MARKHAM

In Australien steht das erste Grand-Slam-Turnier der Saison auf dem Plan. Wir haben die wichtigsten Infos zu den Spielen in Down Under zusammengefasst.

Das erste große Tennisturnier des Jahres steht an. Traditionell macht der Tennis-Zirkus für das erste Grand-Slam-Turnier der Saison in Australien Halt. Wir haben die wichtigsten Infos zu den Partien in Melbourne zusammengefasst.

Wann und wo findet das Turnier statt?

Das Turnier steigt wie jedes Jahr (seit 1967 ) in der australischen Metropole Melbourne. Los geht es am 14. Januar, das Turnier endet am 28. Januar. Es kämpfen mehr als 200 Spielerinnen und Spieler um ein Rekordpreisgeld von umgerechnet rund 53 Millionen Euro. Als Center Court dient die fast 15.000 Zuschauer fassende Rod Laver Arena, insgesamt stehen auf der Anlage 24 Courts zur Verfügung. Das Turnier in Down Under wird wie die US-Open auf Hartplatz ausgetragen.

Die einzelnen Runden im Überblick:

14. bis 16. Januar: Erste Runde

ab 17. Januar: Zweite Runde

ab 20. Januar: Achtelfinale

ab 23. Januar: Viertelfinale

ab 25. Januar: Halbfinale

27. Januar: Finale Frauen

28. Januar: Finale Herren

Neben der Konkurrenz im Einzel findet auch ein Doppel-Wettbewerb statt.

Wo werden die Partien übertragen?

Wie bei den US- und French-Open auch, überträgt Eurosport die meisten Partien live im linearen Fernseh. Der Sender hält noch bis zum Jahr 2031 die entsprechenden Rechte. Lediglich das Turnier in Wimbledon ist auf dem Bezahlsender Sky zu sehen. Als Experten sind unter anderem Boris Becker und Bundestrainerin Barbara Rittner aus München als Experten am Start.

Wegen der Zeitverschiebung zwischen Australien und Deutschland müssen Tennisfans hierzulande relativ früh den Fernseher einschalten, beziehungsweise spät ins Bett, wenn sie die Partien sehen möchten. Die Zeitverschiebung beträgt zehn Stunden. Die Sessions am Tag starten in Australien um 11 Uhr, in Deutschland ist es dann 1 Uhr in der Nacht. Die Night-Sessions (19 Uhr australischer Zeit) werden in Deutschland um 9 Uhr morgens zu sehen sein.

Einige Matches werden auch bei Eurosport 2, dem Bezahlangebot des Senders zu sehen sein, außerdem auf der Streaming-Plattform discovery+. Dank einer Kooperation werden die Spiele auch bei DAZN live übertragen.

Wer kehrt zurück, wer fehlt?

Mit Angelique Kerber (Kiel) und Naomi Osaka aus Japan kehren in Australien gleich zwei frühere Turniersiegerinnen auf die Grand-Slam-Bühne zurück. Beide hatten eine längere Baby-Pause eingelegt und zuletzt ihr Comeback gefeiert.

Im Teilnehmerfeld der Männer fehlt ein großer Name: Der spanische Altstar Rafael Nadal hat aufgrund einer Muskelverletzung kurzfristig abgesagt – er hatte in Brisbane nach fast einjähriger Verletzungspause ein vielbeachtetes Comeback gegeben und wollte sich eigentlich Schwung für die Sandplatz-Saison im Frühjahr holen. Auch Lokalmatador Nick Kyrgios fehlt weiterhin verletzt.

Wie sind die Chancen der Deutschen?

Kerber braucht nach ihrer langen Pause eine gute Auslosung, um in Schwung zu kommen. Die frühere Weltranglistenerste und Turniersiegerin von 2016 verlor beim United Cup vier von fünf Einzeln, deutete ihr Potenzial aber häufig an.

Alexander Zverev präsentierte sich dafür in Topform, er führte das deutsche Team beim Nationenturnier in Sydney mit starken Auftritten zum Titel. Der Hamburger hofft weiter auf den ersten Grand-Slam-Triumph seiner Karriere, sein bestes Ergebnis in Melbourne ist der Halbfinaleinzug 2020.

Auch Jan-Lennard Struff (Warstein), Comeback-Spieler der ATP 2023, will für Furore sorgen. Ansonsten sind noch Yannick Hanfmann (Karlsruhe), Daniel Altmaier (Kempen), Dominik Koepfer (Furtwangen), Maximilian Marterer (Nürnberg), Tatjana Maria (Bad Saulgau), Tamara Korpatsch (Hamburg) und Doppel-Spezialistin Laura Siegemund (Metzingen) in Melbourne sicher am Start.

Wer sind die Favoriten?

Bei den Männern geht der Titel nur über Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic. In den vergangenen fünf Jahren triumphierte der Serbe viermal, 2022 war er wegen einer fehlenden Corona-Impfung aus Australien ausgewiesen worden und konnte nicht antreten. Den 36-Jährigen plagten zuletzt aber Handgelenksprobleme. Das könnte die Tür für den spanischen Wimbledon-Sieger Carlos Alcaraz, den Russen Daniil Medwedew oder Jannik Sinner aus Italien öffnen.

Bei den Frauen ist der Favoritenkreis groß: Der Weltranglistenersten Iga Swiatek aus Polen, Vorjahressiegerin Aryna Sabalenka, US-Open-Champion Coco Gauff (USA) und Vorjahresfinalistin Jelena Rybakina (Kasachstan) werden die besten Chancen ausgerechnet.

Was gibt es sonst an Neuheiten beim Turnier?

Ab diesem Jahr wird das Turnier von bisher 14 auf 15 Tage ausgedehnt. Die Organisatoren erhoffen sich von dem auf Sonntag vorgezogenen Auftakt eine Entzerrung des gesamten Spielplans und die Vermeidung von nächtlichen Matches - diese hatten im letzten Jahr bei einigen Profis für Unmut gesorgt. „Vom zusätzlichen Tag profitieren bei den Spielansetzungen die Spieler und die Fans“, sagte Turnierdirektor Craig Tiley.